Neue Rote Liste: Viele Fischarten bedroht oder ausgestorben
Fast die Hälfte aller Fischarten in niedersächsischen Binnengewässern ist gefährdet oder schon ausgestorben. Das geht aus einer neuen Roten Liste zur Fischfauna hervor.
Drei Wanderfischarten gelten in Niedersachsen als ausgestorben oder verschollen: Europäischer Atlantischer Stör, Schnäpel und Maifisch, heißt es vom Niedersächsischen Landesbetrieb für Wasserwirtschaft-, Küsten- und Naturschutz (NLWKN) und dem Niedersächsischen Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES). Weitere 22 Arten sind in ihrem Bestand gefährdet oder extrem selten. Außerdem stehen acht Arten auf einer Vorwarnliste. 18 Arten gelten aktuell als ungefährdet. So geht es aus der jetzt veröffentlichten dritten Fassung der Roten Liste der Süßwasserfische, Rundmäuler und Krebse in Niedersachsen hervor.
Gründe: Menschliche Eingriffe in die Natur und Klimaveränderungen
Gründe für die Gefährdungslage sind laut NLWKN und LAVES menschliche Eingriffe in die Natur. Durch den Bau von Stauwehren und Schleusen wird es etwa Wanderfischen erschwert, Flüsse hochzuwandern. Auch die zunehmenden Auswirkungen der Klimaveränderung mache den Fischen zu schaffen. Darüber hinaus breiten sich nicht heimische Krebs- und Fischarten aus und machen den heimischen Fischen den Lebensraum streitig. Es gibt aber auch gute Nachrichten: Wels und Zander gelten mittlerweile als ungefährdet. Auch Groppe und Steinbeißer sind häufiger in Niedersachsens Gewässern zu finden.