Dümmer See wird nicht entschlammt: Land verteidigt Entschluss
Das Land Niedersachsen hat die Entscheidung verteidigt, den Dümmer See zwischen den Landkreisen Vechta und Diepholz nicht entschlammen zu lassen. Kritik hatte es von Landräten gegeben.
Das Ausbaggern des Sees hätte wegen der Inflation deutlich mehr als in den Vorjahren gekostet und die dafür vorgesehenen 420.000 Euro im Haushalt überschritten, erklärte Niedersachsens Landwirtschaftsministerin Miriam Staudte (Grüne). Gleichzeitig räumte sie ein, dass auch sie einen Rückschlag für Natur und Tourismus sieht.
Landräte aus Vechta und Diepholz üben Kritik
Die Landräte aus Vechta und Diepholz, Tobias Gerdesmeyer und Cord Bockhop (beide CDU), hatten die Entscheidung als "herben Rückschlag" für die Dümmer-Region bezeichnet und das Ministerium kritisiert. Naturschutz, Tourismus, Gewerbe, Freizeit und Sport seien bei der Entscheidung nicht berücksichtigt worden. Denn der Phosphor im Schlamm belaste den See und die Häfen seien für Segler nur noch schwer zu erreichen.
Schilfpolder soll Dümmer See zukünftig klären
Das nun eingesparte Geld soll laut Landwirtschaftsministerin Staudte in zukünftige Maßnahmen fließen, um den See von Blaualgen zu befreien. Langfristig soll ein Schilfpolder das Seewasser klären. Auch dieses Jahr müsse mit massenhaft Blaualgen gerechnet werden, erklärte Staudte. Daran hätte auch das Ausbaggern nichts geändert.