Bistum Osnabrück: Missbrauchsvorwürfe gegen toten Priester
Das katholische Bistum Osnabrück hat einen weiteren Fall von sexualisierter Gewalt durch einen 2003 gestorbenen Priester öffentlich gemacht. Die Opferbeauftragte bittet um Hinweise.
Ein Betroffener hat sich bei den unabhängigen Ansprechpersonen gemeldet, wie das Bistum am Montag mitteilte. Der Mann habe sehr plausibel angegeben, Anfang der 1960er-Jahre durch den Priester sexuelle Gewalt erfahren zu haben. In einem Fall sei der Tatort in der Gemeinde in Glandorf bei Osnabrück gewesen. Die Haupttat habe sich aber während eines Ferienlagers für Kinder und Jugendliche außerhalb der Gemeinde ereignet.
Betroffene werden gebeten, sich zu melden
Die unabhängige Beauftragte im Schutzprozess gegen sexualisierte Gewalt des Bistums Osnabrück, Sandra Körbs, bittet weitere Betroffene oder Menschen, die etwas zu diesen Vorwürfen beitragen können, die unabhängigen Ansprechpersonen zu kontaktieren. Es liege aufgrund des Haupttatortes Ferienlager nahe, dass der beschuldigte Priester weitere damals Minderjährige missbraucht haben könnte, sagte Körbs. Zu dem beschuldigten Priester habe es zuvor keine Hinweise gegeben. Die unabhängigen Ansprechpersonen für Betroffene von sexualisierter Gewalt im Bistum Osnabrück sind unter folgenden Kontaktdaten zu erreichen: Antonius Fahnemann: 0800 7354120, fahnemann@intervention-os.de, Olaf Düring: 0800 5015684, duering@awo-os.de, Kerstin Hülbrock: 0800 5015685, huelbrock@awo-os.de.
Priester arbeitete an zahlreichen Standorten im Bistum
Das Bistum Osnabrück hat die Arbeitsorte des beschuldigten Priesters aufgelistet. Er war demnach im Zeitraum von 1953 bis 2003 an verschiedenen Orten im Bistum Osnabrück tätig:
- 1953 bis 1955: in Aschendorf, St. Amandus
- 1955 bis 1958: in Gellenbeck, St. Marien
- 1958 bis 1960: in Osnabrück, St. Antonius
- 1960 bis 1963: in Glandorf, St. Johannes der Täufer
- 1963 bis 1965: in Twistringen, St. Anna
- 1965 bis 1972: in Papenburg, St. Marien
- 1972 bis 1987: in Herzlake, St. Nikolaus
- 1988 bis 2003: in Wettrup, St. Antonius