Asylbewerber: Osnabrücker Forscher fordert Recht auf Arbeit
Vor dem Bund-Länder-Treffen unter anderem zur Asyl-Politik haben Hilfsorganisationen und Migrationsforscher die Debatte um eine Arbeitspflicht für Asylbewerber als irreführend kritisiert. Flüchtlinge wollten arbeiten, dürften aber nicht, hieß es etwa vom Verein "Pro Asyl". Auch der Osnabrücker Migrationsforscher Jochen Oltmer forderte ein Recht auf Arbeit für Asylbewerber von Beginn an. "Wenn wir diese Menschen in Arbeit bringen wollen, weil wir einen Mangel an Arbeitskräften haben und gleichzeitig Sozialleistungen einsparen wollen, dann wäre es sinnvoll, ihnen vom ersten Tag an Arbeitsmöglichkeiten zu bieten", sagte Oltmer in einem Gespräch mit dem Evangelischen Pressedienst (epd). Das Recht auf Arbeit nur Menschen mit einer Bleibeperspektive zuzugestehen, hält Oltmer für unrealistisch: "Die Praxis zeigt, dass es meistens langwierig ist, festzustellen, wer bleiben darf und wer nicht." Zudem klagten viele Asylbewerber mit Erfolg gegen eine Ablehnung. Am Mittwoch wollen die Ministerpräsidenten der Länder mit Bundeskanzler Olaf Scholz (SPD) über das Thema beraten.