Friesenbrücke: Schwimmkran hebt erstes Bauteil auf Brückenpfeiler
Der Bau der neuen Friesenbrücke über die Ems kommt voran: Am Montag ist das erste tonnenschwere Brückenteil eingebaut worden. Bis Ende der Woche folgen drei weitere Elemente für die neue Drehbrücke.
Das erste, knapp 30 Meter lange und 300 Tonnen schwere Bauteil wurde am Montagabend per Schwimmkran auf den ersten Brückenpfeiler gesetzt. Es sei Millimeterarbeit gewesen, habe aber gut funktioniert, sagte eine Bahnsprecherin. Zuvor hatte der Schwimmkran das Brückenelement am späten Nachmittag aus Papenburg über die Ems gebracht. Laut Bahn handelt es sich um das Endstück, das die Brücke mit dem Land auf der Westoverledinger Seite - also gegenüber von Weener (Landkreis Leer) - verbindet. Fünf weitere Teile fehlen noch. Drei Bauteile sollen noch bis Samstag auf die gleiche Art zur Baustelle transportiert und fixiert werden.
Bahnverkehr bis voraussichtlich Mitte 2025 verzögert
Im Herbst geht es weiter: Dann soll laut einer Bahnsprecherin von Weener aus ein kürzeres Stück auf Pfeiler montiert werden. Im Dezember soll das große Mittelstück geliefert und eingehängt werden. Das ist das Teil der Eisenbahnbrücke, das sich später drehen lässt. Für diese Arbeiten müsse dann auch die Ems aufgestaut werden. Die neue 335 Meter lange Friesenbrücke soll nach Angaben der Bahn die größte Hub-Dreh-Brücke für den Eisenbahnverkehr in Europa werden.
Mitte 2025 wohl Inbetriebnahme
Im Mai hatte die Bahn mitgeteilt, dass sich die Inbetriebnahme des neuen Bauwerks samt der Bahnstrecke "Wunderline" im Landkreis Leer bis voraussichtlich Mitte 2025 verzögert. Fahrradfahrerinnen und -fahrer sowie Fußgänger sollen die Brücke aber schon im Frühjahr 2025 nutzen können, hieß es. Bislang liegen die Kosten für das Projekt laut Bahn bei rund 200 Millionen Euro. Im Dezember 2015 hatte ein Frachtschiff die Brücke gerammt und zerstört - seitdem ist die Bahnverbindung zwischen Groningen und Oldenburg unterbrochen.