Warnstreik bei Windkraft-Unternehmen Ørsted in Norddeich
Die IG Metall hat die Beschäftigten von Ørsted in Norddeich (Landkreis Aurich) am Dienstag zum Warnstreik aufgerufen. Hintergrund ist der laufende Tarifkonflikt beim dänischen Windenergieriesen.
Rund 80 Mitarbeitende in Norddeich legten am Vormittag ihre Arbeit nieder, etwa 70 weitere Mitarbeitende, beispielsweise in den Windparks und auf Service-Schiffen, beteiligten sich ebenfalls. Es war der erste Warnstreik bei Ørsted in Deutschland. Die Gewerkschaft fordert unter anderem einen Tarifvertrag für die Beschäftigten und ein neues Entgeltsystem. Außerdem solle Ørsted Verantwortung für ältere Mitarbeitende übernehmen, sie weiterqualifizieren oder ihnen Arbeitsplätze auf dem Festland geben. Die Gewerkschaft wirft den Verantwortlichen des dänischen Konzerns vor, nicht auf die Forderungen einzugehen und auf Zeit zu spielen. Die Verhandlungen laufen seit Januar.
Ørsted kritisiert Forderungen der IG Metall
Ørsted zeigte sich überrascht von dem Warnstreik. "Nicht nur haben wir Verhandlungen sofort zugestimmt, wir waren von Anfang an sehr gesprächsbereit und haben dies auch gegenüber der Tarifkommission stets kommuniziert", teilte Deutschland-Geschäftsführer Jörg Kubitza mit. Man habe aber auch erwartet, dass die Kommission die realen Arbeitsbedingungen und Bedürfnisse der Branche berücksichtige. "Das ist an einigen Stellen nicht geschehen. Warnstreiks helfen jetzt gar nicht weiter", sagte Kubitza. Die IG Metall habe lediglich Inhalte aus dem Flächentarifvertrag der Metallbranche eingebracht. Die sei aber mit der Offshore-Windbranche nicht vergleichbar. Eine Einigung sei daher noch nicht in Sicht.