Wenn die Robbe um Ruhe für den Nachwuchs bittet
Wie können Menschen für den Schutz des Wattenmeers sensibilisiert werden? Vielleicht ja mit humorvollen Videos, in denen der Spieß umgedreht wird - und etwa eine Robbe plötzlich mitten im Kinderzimmer auftaucht.
Da steht die Robbe, die natürlich keine echte Robbe ist, sondern ein Mensch im Kostüm, im Zimmer eines kleinen Menschenkindes, das selig schläft, die Eltern glücklich am Kinderbettchen. Die Robbe lärmt, das Baby schreit, die Eltern fuchteln mit den Armen, sind empört, wollen das Tier verscheuchen: Das Kindchen ist doch gerade so schön eingeschlafen! So ähnlich - soll dieses kurze Video zeigen - dürfte es den Tieren im Watt gehen: den Robben, aber auch vielen anderen Bewohnern, die von wohlmeinenden Touristen beobachtet oder gar bedrängt werden.
Videos sollen für mehr Respekt vor Tieren und Pflanzen sorgen
Die Belastung der Tier- und Pflanzenwelt in den Wattenmeer-Nationalparken durch erholungssuchende Menschen habe insbesondere während der Corona-Pandemie zugenommen, konstatieren die Initiatoren und fordern mehr Respekt für Flora und Fauna wie Austernfischer, Stranddistel, Sandregenpfeifer und Ringelgans. Nun hoffen sie, dass die kurzen Filme für mehr Sensibilität bei den Menschen sorgen - mit Humor und vertauschten Rollen.
Filme in drei Sprachen - Jan Delay macht mit
Die Videos, die vor allem bei Instagram erscheinen sollen, sind in den drei Wattenmeersprachen Deutsch, Dänisch und Niederländisch sowie auf Englisch verfügbar. In der deutschen Version hat der Hamburger Musiker Jan Delay den Tieren seine Stimme geliehen.