Tausende tote Fische im Hafenbecken von Horumersiel entdeckt
Im Hafenbecken von Horumersiel sind tausende tote Fische entdeckt worden. Das sorgte für Spekulationen - etwa über Hitzefolgen oder womöglich ins Wasser gelangte Chemikalien. Die Gemeinde gibt Entwarnung.
Nach Angaben des Bürgermeisters der Samtgemeinde Wangerland, Mario Szlezak (SPD), sind die am Wochenende im Wasser entdeckten Süßwasserfische gestorben, weil sie durch das Sieltor ins Salzwasser des Hafenbeckens gelangt sind. Dies war am Wochenende zum Entwässern der Siele in die Nordsee geöffnet worden. Experten hätten ihm versichert, dass dies jedes Jahr passiere, sagte Bürgermeister Szlezak. Der Naturschutzbund (NABU) in Wilhelmshaven stellt dies auf NDR Anfrage ähnlich dar: Wenn der Wasserstand in den Sielen zu hoch sei, würde das Sieltor geöffnet. Dies sei etwa einmal im Jahr im Sommer der Fall, sagte Sprecherin Stefanie Eilers.
Spekulationen von Anwohnern und Umweltschützern
Anwohner und Umweltschützer hatten zunächst angenommen, Hitze und Sauerstoffmangel hätten zu dem Massensterben geführt. Es wurde aber auch der Verdacht geäußert, die Tiere könnten an einer möglichen Chlorbelastung des Wassers zugrunde gegangen sein. Wenige Kilometer entfernt befindet sich das LNG-Terminal Wilhelmshaven, dessen schwimmende Anlage ständig mit Chlor von Algen und Seepocken freigehalten wird. Umweltverbände hatten seit dem Bau des Terminals dagegen protestiert.
Entnahme von Proben wieder abgesagt
Aufgrund der zunächst unklaren Lage wollte die Gemeinde Proben nehmen und tote Fische untersuchen lassen - bis die Sieltor-Öffnung als Ursache bekannt wurde. Darauf wurde die Untersuchung abgesagt. Mittlerweile ist dies auch nicht mehr möglich. Die Fische seien alle weg, sagt Bürgermeister Szlezak. "Die Möwen haben sie sich inzwischen geholt."