Seehunde im Wattenmeer werden gezählt - aus der Luft
Im Wattenmeer werden seit Freitag wieder Seehunde aus der Luft gezählt. Insgesamt sind bis Ende August 15 Flüge vorgesehen - verteilt auf fünf Termine.
Möglichst zuverlässig soll ermittelt werden, ob der Bestand der Seehunde stabil ist. Die ersten Jungtiere seien bereits auf Sandbänken entdeckt worden, teilte das Niedersächsische Landesamt für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (Laves) bereits vergangene Woche mit. Im vergangenen Sommer hatten die Experten rund 8.700 ausgewachsene Seehunde und etwa 2.200 Jungtiere gezählt. Der tatsächliche Bestand ist aber höher, da immer rund ein Drittel der Tiere im Wasser schwimmt. Die Population in Niedersachsen wird seit 1958 systematisch erfasst. Bis 1972 wurde von Schiffen aus gezählt, danach ging man zur Zählung aus Flugzeugen über.
Virus reduziert Seehundbestand in Niedersachsen mehrmals
In Niedersachsen könne seit einiger Zeit ein sehr stabiler und vitaler Seehundbestand beobachtet werden - das war nicht immer so. 2002 gab es einen starken Rückgang der Seehundpopulation. Grund dafür war die so genannte Seehund-Staupe - eine Viruserkrankung. Mehr als 3.800 Seehunde wurden an der niedersächsischen Küste tot aufgefunden, nur knapp 3.500 Tiere überlebten. Bereits 1988 starben 2.500 Seehunde an der Seehund-Staupe. Der schon geringe Seehundbestand an der niedersächsischen Küste reduzierte sich damals auf 1.400 Tiere. Im Jahr 2020 hingegen waren erstmals mehr als 10.000 Tiere gezählt worden.