Erstmals über 10.000 Seehunde im Wattenmeer
Die diesjährige Seehundzählung in Niedersachsen ist mit einem Rekordergebnis zu Ende gegangen. Erstmals sei die Marke von 10.000 übertroffen worden, teilte der Präsident des niedersächsischen Landesamtes für Verbraucherschutz und Lebensmittelsicherheit (LAVES), Eberhard Haunhorst, am Freitag mit. Konkret seien bei den 15 Flügen zwischen dem 15. Juni und dem 25. August 10.382 Seehunde im Wattenmeergebiet zwischen Ems und Elbe gezählt worden. Im vergangenen Jahr waren es 9.836. Die Kontrollflüge fanden jeweils bei Niedrigwasser statt, wenn die Seehunde auf den Sandbänken liegen, sich von der Jagd ausruhen und um ihre Jungen kümmern.
Mehr als 2.600 Jungtiere
"Die Tiere machen einen gesunden und vitalen Eindruck", betonte der Veterinärmediziner Haunhorst. Für die Tierexperten sind Seehunde ein wichtiger Bioindikator für den Lebensraum Wattenmeer. Die Anzahl und der Gesundheitszustand ließen Rückschlüsse auf die Wasserqualität und auf den Fischbestand zu. "Bei unseren Untersuchungen hat sich gezeigt, dass es keine Hinweise auf mögliche Viruserkrankungen, wie zum Beispiel Seehundstaupe oder Influenza, gibt", so Haunhorst. Beim Nachwuchs blieb das Ergebnis mit 2.621 Jungtieren leicht unter dem Spitzenwert aus 2019 (2.711). Bei den bisher 18 verendeten Jungtieren seien Nabelentzündungen oder Darmerkrankungen als Todesursache festgestellt worden.