Sanierung der "Gorch Fock": Letzte Urteile im Betrugsprozess
Im Betrugsverfahren um die Elsflether Werft hat das Landgericht Oldenburg am Dienstag die vorerst letzten Urteile gesprochen. Demnach muss der ehemalige Werft-Vorstand in Haft.
Wegen Untreue und Betrugs in besonders schwerem Fall sowie Insolvenzverschleppung wurde Klaus W. zu vier Jahren Haft verurteilt. Entscheidend für das Strafmaß war laut Urteilsverkündung sein umfassendes Geständnis. Zudem wurde eine ehemalige Prokuristin zu einer einjährigen Freiheitsstrafe auf Bewährung verurteilt. Das Verfahren gegen einen weiteren ehemaligen Vorstand der Elsflether Werft war im August vorerst eingestellt worden. Der 55 Jahre alte Angeklagte sei "psychiatrisch schwer erkrankt", teilte das Landgericht damals mit.
Verfahren gegen sechs Angeklagte
Die Elsflether Werft im Landkreis Wesermarsch war mit der Sanierung des Segelschulschiffs "Gorch Fock" der Deutschen Marine beauftragt. Dabei waren die Kosten explodiert und Ungereimtheiten im Geschäftsgebaren aufgefallen. Laut der Staatsanwaltschaft Osnabrück sollen die beiden ehemaligen Manager der Elsflether Werft mit Subunternehmen der Werft Rabatte ausgehandelt haben. Diese Preisnachlässe hätten sie demnach der Marine verheimlicht, um sich an dem Plus selbst zu bereichern. Das habe sich auf rund 7,2 Millionen Euro summiert. Vor dem Landgericht Oldenburg waren drei Strafverfahren gegen insgesamt sechs Angeklagte gebündelt worden.