Ein Angeklagter sitzt neben seinen Verteidigern in einem Gerichtssaal. © dpa Foto: Focke Strangmann

Prozess um Mehrfachmord von Rotenburg: Lebenslange Haft gefordert

Stand: 25.02.2025 13:17 Uhr

Im Prozess um einen mutmaßlichen dreifachen Mord und einen Totschlag im Landkreis Rotenburg ist ein 33-jähriger Bundeswehrsoldat angeklagt. Die Staatsanwaltschaft Verden hat lebenslange Haft gefordert.

Die Staatsanwaltschaft forderte in ihrem Plädoyer eine Feststellung der besonderen Schwere der Schuld. Folgt das Gericht dem Antrag, kann der dann Verurteilte in der Regel nicht nach 15 Jahren aus dem Gefängnis entlassen werden. Die beiden Nebenklage-Vertreter - die Anwälte der Hinterbliebenen der Opfer - haben sich dem Antrag der Staatsanwaltschaft angeschlossen. Auch die Verteidigerin beantragte eine lebenslange Freiheitsstrafe wegen dreifachen Mordes und Körperverletzung mit Todesfolge. Das Urteil wird für den 28. Februar erwartet.

Soldat bedauere lediglich Tötung des Kindes

Der Angeklagte soll in der Nacht zum 1. März 2024 den neuen Freund seiner Ex-Frau und dessen Mutter in Scheeßel im Landkreis Rotenburg erschossen haben. Anschließend soll er in das benachbarte Bothel gefahren sein und dort die beste Freundin seiner Frau und deren dreijährige Tochter erschossen haben. Laut eigener Aussage ging der Mann dabei wie bei einem Häuserkampf vor. Vor Gericht gestand der Soldat die Taten und bedauerte lediglich die Tötung des Kindes. Dies sei unabsichtlich geschehen. Die Ex-Frau sei nach Aussage eines Zeugen verschont geblieben, weil sie von dem Tatverdächtigen schwanger gewesen sei. Als Motiv nimmt die Staatsanwaltschaft Verden Rache und Hass an. Demnach sollen die Ex-Frau und ihr neuer Partner den Mann angezeigt haben, wodurch ihm eine weitere Karriere bei der Bundeswehr verbaut worden sei.

Rat und Nothilfe bei psychischen Krisen und häuslicher Gewalt

  • Telefonseelsorge: anonyme, kostenlose Beratung rund um die Uhr; Tel. (0800) 11 10 111 oder (0800) 11 10 222
  • Gewalt gegen Frauen - bundesweites Hilfetelefon rund um die Uhr; Tel. (0800) 01 16 016
  • Gewalt gegen Männer - bundesweites Hilfetelefon rund um die Uhr; Tel. (0800) 12 39 900
  • Täterarbeit Häusliche Gewalt Niedersachsen - die Einrichtung bietet eine Übersicht zu regionalen Anlaufstellen für Täter und Opfer

Weitere Informationen
Ein Angeklagter sitzt neben seinen Verteidigern in einem Gerichtssaal in Verden. © NDR Foto: Maren Momsen

Dreifachmord von Rotenburg: Angeklagter legt Geständnis ab

Der Soldat aus Seedorf soll vier Menschen aus dem Umfeld seiner Ex-Frau getötet haben - ein Fall gilt als fahrlässige Tötung. (14.02.2025) mehr

Verden: Ein Angeklagter steht neben seinen Verteidigern Daniela Post (vorn r) und René Lancker vor dem vorsitzenden Richter Volker Stronczyk (M) im Gerichtssaal vom Landgericht Verden. © dpa-Bildfunk Foto: Sina Schuldt

Vierfach-Mord von Rotenburg: Ex-Ehefrau schweigt vor Gericht

Zuvor war ihre Aussage bereits vertagt worden. Die Frau hatte laut Zeugen nur überlebt, weil sie schwanger war. (13.02.2025) mehr

Der Angeklagte ehemalige Soldat sitzt mit seinen Verteidigern im Gerichtssaal. © NDR Foto: Maren Momsen

Vierfachmord in Rotenburg: Zeuge spricht über Telefonat mit Angeklagtem

Der mutmaßliche Vierfachmörder habe entspannt von den Taten berichtet. Die Ex-Frau überlebte demnach, weil sie schwanger war. (11.12.2024) mehr

Ein ehemaliger Soldat steht wegen vierfachem Mords vor dem Gericht in Verden. © NDR Foto: Maren Momsen

Zeugen in Prozess um Vierfach-Mord: "Ich hatte solche Angst"

Das sagte die ehemalige Schwiegermutter des Angeklagten vor dem Landgericht Verden. Auch ein Wachmann aus Rotenburg sagte aus. (25.10.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Regional Lüneburg | 25.02.2025 | 15:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus der Region

Wahlplakate, Kollage © NDR Foto: NDR

Bundestagswahl 2025: SPD bleibt in Ostfriesland stark

AfD holt in einigen Regionen deutlich über 20 Prozent der Zweitstimmen. In der Stadt Norden gingen zeitweilig die Stimmzettel aus. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen