Mutmaßliche Ex-RAF-Terroristin Klette: Findet Prozess in Verden statt?

Stand: 25.10.2024 15:07 Uhr

Gegen die mutmaßliche Ex-RAF-Terroristin Daniela Klette soll bis Ende November Anklage erhoben werden. Das teilte Niedersachsens Justizministerin mit. Gerichtsort sei wohl Verden - doch es gibt ein Platzproblem.

Keiner der Gerichtssäle in Verden sei für den Prozess groß genug, sagte die niedersächsische Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) dem NDR Niedersachsen bei einem Besuch der Staatsanwaltschaft Verden. Diese wirft Daniela Klette unter anderem Überfälle auf Geldtransporter und Supermärkte vor. Wahlmann rechnet mit einem sehr großen Verfahren, bei dem etwa 15 Nebenkläger beteiligt sein könnten, beispielsweise die Kasssiererin eines überfallenen Supermarktes oder die Fahrer des überfallenen Geldtransportes in Stuhr (Landkreis Diepholz). Entsprechend viele Anwälte müssten für den Prozess Platz finden.

"Mehr Platz als bei normalem Verfahren benötigt"

Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) in der Staatsanwaltschaft Verden. Dahinter Oberstaatsanwalt Clemens Eimterbäumer, Leiter der Staatsanwaltschaft Verden. © NDR Foto: Maren Momsen
Kathrin Wahlmann und Clemens Eimterbäumer, Leiter der Staatsanwaltschaft Verden, äußerten sich zum geplanten Klette-Prozess.

"Über 20 Personen, die potenziell nebenklageberechtigt sind" seien es auf jeden Fall, teilte Wahlmann mit. Wer sich dann wirklich melde, sei unklar. "Aber man kann schon damit rechnen, dass man mehr Platz braucht als in einem normalen Verfahren und darauf bereitet sich das Landgericht, wenn denn dahin Anklage erhoben wird, vor", so die Justizministerin. Wahrscheinlich werde für den Prozess ein Gebäude in Verden oder in der Nähe der Stadt gemietet. Die Stadthalle Verden, die schon für andere große Prozesse genutzt worden war, käme wegen der vielen zu sichernden Ausgänge nicht infrage.

Daniela Klette sitzt in Vechta in U-Haft

Die Staatsanwaltschaft Verden will in den kommenden Wochen ihre Ermittlungen gegen Klette abschließen und Anklage erheben. Allerdings nicht wegen ihrer mutmaßlichen Terror-Taten, sondern wegen der Raubüberfälle. Diese soll sie zusammen mit ihren noch gesuchten Komplizen Burkhard Garweg und Ernst-Volker Staub im Nordwesten Deutschlands verübt haben. Erst nach dem Prozess in Verden würde sich Klette wegen der RAF-Terrorvorwürfe verantworten müssen. Klette war im Februar in Berlin festgenommen worden. Hier soll die 65-Jährige 20 Jahre unter dem Namen Claudia gelebt haben. Klette sitzt derzeit in Untersuchungshaft in Vechta.

VIDEO: Mutmaßliche Ex-RAF-Terroristin Klette spricht von Hetzjagd (4 Min)

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Dieses Thema im Programm:

Hallo Niedersachsen | 24.10.2024 | 19:30 Uhr

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