Meyer Werft: Einstieg von Bund und Land so gut wie perfekt
Der Einstieg des Bundes und des Landes Niedersachsen bei der Papenburger Meyer Werft ist beschlossene Sache. Laut Bundeswirtschaftsministerium soll er heute offiziell erfolgen. Zuvor hatte die EU-Kommission ihre Freigabe erteilt.
Wie das Bundeswirtschaftsministerium nach dem entsprechenden Kabinettsbeschluss am Mittwoch mitteilte, steigen Bund und Land zusammen mit 400 Millionen Euro Eigenkapital bei dem Papenburger Unternehmen ein, sie übernehmen vorübergehend rund 80 Prozent der Firmenanteile. Neben dem Stammwerk in Papenburg geht zudem auch die Neptun Werft in Rostock-Warnemünde in Staatsbesitz über.
Staat bürgt für Kredite über 2,6 Milliarden Euro
Die Eignerfamilie Meyer soll in den kommenden Jahren rund 20 Prozent der Anteile inklusive einer Rückkaufoption halten. Zudem sichert der Staat mit Bürgschaften Bankkredite von 2,6 Milliarden Euro ab. So soll das in Schieflage geratene Unternehmen wieder "zurück zu wirtschaftlicher Stabilität, Eigenständigkeit und Stärke" geführt werden, heißt es aus dem Bundeswirtschaftsministerium.
EU: "Keine wettbewerbsrechtlichen Bedenken"
Der Bund und das Land Niedersachsen hatten den Einstieg bei der Meyer Werft schon im September beschlossen. Anfang Dezember erteilte schließlich die EU-Kommission die kartellrechtliche Freigabe. Das Vorhaben betreffe in erster Linie den Bau und Verkauf von Kreuzfahrtschiffen und gebe keinen Anlass zu wettbewerbsrechtlichen Bedenken, hatte das Gremium seine Entscheidung begründet.
Krise wegen hoher Energie- und Rohstoffpreise
Rund 3.800 Menschen sind nach Angaben des Bundeswirtschaftsministeriums bei der Meyer Werft beschäftigt. Das sind etwa 23 Prozent aller Werft-Beschäftigten. Das Unternehmen war zuletzt wegen hoher Energie- und Rohstoffpreise in finanzielle Schwierigkeiten geraten.