Hängebauchschwein soll Pferd gebissen haben - Tierhalter in Sorge
Frei laufende Hängebauchschweine versetzen Tierhalter in Rhauderfehn (Landkreis Leer) derzeit in Sorge. Eines der Schweine soll ein Pferd angegriffen haben. Die Behörden sind sich über geeignete Maßnahmen uneinig.
Die Schweine kommen offenbar durch die Maisfelder aufs Grünland. Zäune gibt es nicht. Vor rund zwei Wochen soll eines der Hängebauchschweine ein Pferd attackiert haben. Zuerst hatte die "Neue Osnabrücker Zeitung" berichtet. Die Stute habe sich neugierig heruntergebeugt und sei in den Kopf gebissen worden, sagte die Halterin dem NDR Niedersachsen. Die Wunde habe genäht werden müssen.
Abschussgenehmigung erteilt - und wieder aufgehoben
Konkret geht es um drei Hängebauchschweine, die frei auf den Äckern herumlaufen. Die Gemeinde Rhauderfehn wollte die Schweine zunächst abschießen lassen. Eine von Gemeindebürgermeister Geert Müller (parteilos) erteilte entsprechende Abschussgenehmigung wurde jedoch vom Landkreis Leer einkassiert. Haustiere dürften nicht geschossen worden, hieß es. Zudem bestünde keine aktuelle Gefahrenlage, sagte ein Sprecher auf Anfrage von NDR Niedersachsen.
Pferdehalterin hat Lebendfalle aufgestellt
Nutztierhalter in der Gemeinde sehen das anders. Die Schweine trieben täglich ihr Unwesen auf dem Grünland ohne Zäune, sagte ein Rinderhalter dem NDR. Er befürchtet, dass seine Herde aus elf Tieren durch die Schweine auf die Straße getrieben werden könnte. Die Pferdehalterin, deren Stute angegriffen wurde, hat ihre Tiere mittlerweile in den Stall geholt, weil ihr das Risiko zu groß ist. Zudem hat sie eine Lebendfalle aufgestellt. Bislang aber ohne Erfolg.
Gemeindebürgermeister Müller hat großes Verständnis für die Nutztierhalter. Ihm seien aber die Hände gebunden, sagte er dem NDR Niedersachsen. Die Gemeinde könne die Schweine nicht einfangen. Dies hatte der Landkreis zuvor empfohlen.