Wildschwein-Plage in Braunlage: Landkreis genehmigt Lebendfallen
Wildschweine sorgen in Sankt Andreasberg schon länger für Probleme. Sie zerstören Rasenflächen oder kippen Mülltonnen um. Auch ein Dackel wurde getötet. Die Stadt Braunlage will jetzt handeln.
Der Landkreis Goslar erteilte eigenen Angaben zufolge eine Genehmigung für die "kontrollierte Entnahme". Das heißt, in Abstimmung mit der Stadt Braunlage und der Jagdgenossenschaft dürfen ab sofort an sechs Standorten Lebendfallen aufgestellt werden. Fünf weitere Standorte sollen demnach in der nächsten Woche geprüft werden. Mit den Lebendfallen sollen Wildschweine "entnommen" werden - also erst gefangen und dann getötet.
Mindestens 30 Wildschweine in Braunlage
Die Maßnahme sei an Auflagen des Landes Niedersachsen zur Bekämpfung der Afrikanischen Schweinepest geknüpft, teilte der Landkreis Goslar mit. Außerdem sei wegen des Tierschutzes das Veterinäramt hinzugezogen worden. Nach Schätzungen des Landkreises sind derzeit mindestens 30 Wildschweine in der Stadt Braunlage unterwegs. Das hätten Drohnenflügen mit Wärmebildkameras ergeben.
Bürgermeister: Werden langen Atem brauchen
Damit Menschen die Tiere nicht füttern, soll nach Angaben von Bürgermeister Wolfgang Langer (Bürgerliste Braunlage-St. Andreasberg-Hohegeiß) eine entsprechende Verordnung erlassen werden. Geplant ist außerdem, Wiesen zu mähen und Gehölze zu schneiden, damit sich Wildschweine schlechter verstecken können. "Wir werden bei all unseren Maßnahmen einen langen Atem brauchen, dem müssen wir uns bewusst sein - das Problem wird uns längerfristig beschäftigen", so Langer.
Wildschwein tötete Dackel in Sankt Andreasberg
Bis Donnerstag wurden mehr als 70 Vorfälle beim Ordnungsamt Braunlage gemeldet. Es handelte sich unter anderem um zerwühlte Gärten oder umgekippte Mülltonnen. Vor rund einer Woche hatte ein Wildschwein einen Dackel getötet.