Gildefest in Wildeshausen: Bleibt das Kinderschießen männlich?
Beim Kinderschützenfest in Wildeshausen (Landkreis Oldenburg) dürfen ausschließlich Jungen am Armbrustschießen teilnehmen. Eine Initiative will das mit einem Antrag ändern. Über diesen wird heute entschieden.
Das Gildefest in Wildeshausen findet jährlich zu Pfingsten statt. Dazu gehört traditionell auch das Kinderschützenfest - inklusive Kinderschießen. Bei diesem dürfen Jungen im Alter von 10 bis 14 Jahren mit einer Armbrust auf den sogenannten Papagoy schießen. Diese Vorschrift der Schützengilde, einem reinen Männerverein, stellt die Intitiative "Gilde für alle" infrage. Heute soll auf der Generalversammlung der Gilde über einen Antrag der Initiative entschieden werden. Demnach sollen auch Mädchen an dem Kinderschießen teilnehmen dürfen.
Mädchen wollen ebenfalls teilnehmen
"Mädchen dürfen beim Ausmarsch, salopp gesagt, hübsch gemacht mit Rüschenkleid die Jungen begleiten", erklärte Majken Hjortskov. Sie unterstützt die Initiative. "Vorher dürfen noch einige Mädchen die Königskette polieren", so Hjortskov. Immer häufiger werde sie von Mädchen gefragt, warum sie nicht am Armbrustschießen für Kinder teilnehmen dürften. Erklären könne es Hjortskov ihnen nicht. An der Abstimmung am Samstag kann sie selbst nicht teilnehmen, da sie als Frau kein Mitglied der Gilde sein darf.
Initiative rechnet nicht mit einem Umdenken
Die Antragsteller rechnen sich nach eigenen Angaben kaum Chancen aus, dass die Tradition geändert wird. "Gerade viele Ältere sind nicht aufgeschlossen", meint Hendrik Boldt, Mitglied der Gilde und der Initiative. Und auch sehr junge Menschen seien nicht offen für eine Änderung. Das Ergebnis hängt seiner Meinung nach davon ab, wie viele und welche Mitglieder zu der Versammlung am Samstag kommen.
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