Gemeinsam gärtnern und Gutes für die Tafeln tun
Es ist Erntezeit, auch in der Wesermarsch, wo Freiwillige in einem Gemeinschaftsgarten ihre Liebe zur Gartenarbeit ausleben können. Und mit frischem Gemüse ganz nebenbei etwas für die Tafeln der Region tun.
Ein Dutzend Freiwillige bringen sich mehrmals pro Woche in der ehemaligen Gartenwerkstatt der Kreisvolkshochschule Wesermarsch in Brake ein. Auf 1.000 Quadratmetern setzen sie Kartoffeln, säen Tomaten, ernten Gurken und vieles andere. Ein Großteil der Erträge des Gemeinschaftsgartens geht an die Nordenhamer Tafeln.
Tafeln bekommen weniger Lebensmittel aus Supermärkten
Das Projekt "Ran an den Spaten" läuft seit Anfang des Jahres. "Wir hatten diese leer stehende Gartenanlage mit Acker, Beeten und Gewächshaus und hörten gleichzeitig, dass die Tafel immer weniger Lebensmittelspenden aus Supermärkten bekommt", sagt Projektkoordinatorin Janine Claßen von der Kreisvolkshochschule Wesermarsch. So sei die Idee zu dem Projekt geboren worden, das vom Niedersächsischem Sozialministerium gefördert wird.
Neue Freiwillige im Gemeinschaftsgarten Brake sind willkommen
Für die Nordenhamer Tafeln ist der Gemeinschaftsgarten jedenfalls ein Gewinn: Sie haben immer mehr Kunden und bekommen immer weniger Ware aus Supermärkten. Diesen Sommer aber mussten sie nur halb so viel Gemüse zukaufen wie sonst - dank des Gemeinschaftsgartens, wie Süntka Janßen von den Tafeln sagt. Die Begeisterung bei den Tafel-Kunden sei groß, auch weil die Lebensmittel regional und frisch seien. "Und ich glaube, dass die Leute auch das Engagement zu schätzen wissen." Und Susanne Zander von der Kreisvolkshochschule erklärt das Engagement der Ehrenamtlichen: Manche Menschen würden ja durchaus gerne etwas für die Gemeinschaft tun, hätten aber vielleicht nicht genug Geld, um zu spenden. Aber mit der Arbeit im Gemeinschaftsgarten könnten sie durch persönlichen Einsatz den Leuten was Gutes tun. Und für die freiwilligen Gärtner und Gärtnerinnen hat das Buddeln und Hacken und Säen und Wässern noch einen ganz praktischen Vorteil: Es bleibt immer etwas Selbstgeerntetes für den eigenen Kochtopf übrig.
Neue Freiwillige sind im Gemeinschaftsgarten übrigens jederzeit willkommen.