Hohe Nachfrage: Tafeln bekommen zwei Logistikzentren
Die rund 100 Tafeln in Niedersachsen und Bremen verzeichnen weiterhin eine hohe Nachfrage. Um diese besser bewältigen zu können, sind Logistikzentren im Emsland und in der Region Hannover geplant.
Im Juni hatten 30 Prozent der Tafeln einen Aufnahmestopp und 20 Prozent eine Warteliste. Das sagte der Landesvorsitzende der Tafeln für Niedersachsen und Bremen, Uwe Lampe, in Hannover. Jede zweite Tafel habe die Ausgabezeiten verlängert. Dadurch benötige man auch mehr Helferinnen und Helfer. In Niedersachsen und Bremen würden sich rund 7.000 Menschen bei den Tafeln engagieren. Um mehr Ehrenamtliche zu finden, starte eine Werbekampagne mit Plakaten in Supermärkten.
Tafeln in Niedersachsen und Bremen versorgen 200.000 Menschen
"Die Lage bei den Helfern ist örtlich sehr unterschiedlich", sagte Lampe. Ebenfalls gebe es regionale Unterschiede bei den Lebensmittelspenden. "Es gibt ein Stadt-Land-Gefälle" erläuterte der Landesvorsitzende. In städtischen Gebieten sei es oftmals einfacher, Lebensmittelspenden zu erhalten, im ländlichen Raum hingegen schwieriger. Laut Lampe versorgen die Tafeln in den beiden Bundesländern mehr als 200.000 Menschen. Bundesweit seien es mehr als zwei Millionen.
Zwei Logistikzentren für Tafeln geplant
In der Vergangenheit wurde auch von Streitigkeiten in den oft langen Schlangen vor den Ausgabestellen berichtet. Zur Konfliktbewältigung hatte der Verband ein Deeskalationsseminar bei der Polizeiakademie Niedersachsen in Nienburg angeboten. Mit Unterstützung der Landesregierung sollen zwei Tafel-Logistikzentren in Niedersachsen entstehen - eins im Emsland, eins in der Region Hannover. Bei den Zentren soll vor allem von Herstellern gespendete Ware angeliefert, gelagert und weiterverteilt werden. "Das ist einzigartig", berichtete Lampe. Die Suche nach passenden Mietobjekten gestalte sich in der Region Hannover schwierig, sagte Lampe. Für das Emsland prüfe man bereits Angebote.