Erdgasförderung vor Borkum? Einwände werden im März diskutiert
In der Debatte um geplante Erdgasförderungen in der Nordsee vor der Insel Borkum findet im März ein Erörterungstermin statt. Umweltschutzverbände und mehrere Nordseeinseln sehen die Bohrungen kritisch.
Vom 17. bis zum 23. März werden Umweltverbände, Inseln, Behörden und das Förder-Konsortium online über Einwände gegen die Gasförderung diskutieren. Das teilte das zuständige Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie (LBEG) am Donnerstag mit. Ende 2024 wollen das niederländische Unternehmen One-Dyas und seine Partner Erdgas aus einem Feld zwischen Borkum und der Insel Schiermonnikoog in den Niederlanden fördern. Auf niederländischer Seite haben die Behörden bereits Anfang Juni 2022 grünes Licht für das Vorhaben gegeben. Für die deutsche Seite steht ein Planfeststellungsverfahren noch aus.
Förderung von Erdgas: Sorgen um Umwelt und Tourismus
Das Gebiet liegt in der Nähe des niedersächsischen Nationalparks Wattenmeer. Laut Landesbergbauamt gibt es gegen die Erdgasförderung etwa ein Dutzend Einwände. Dabei geht es unter anderem um mögliche Gefahren für die Umwelt, die Bevölkerung und den Tourismus. Auch über die Gefahr von Bodensenkungen und Erdbeben sowie die Folgen von Lärm- und Schadstoffemissionen durch die Erdgasförderung wollen die Teilnehmerinnen und Teilnehmer bei dem Erörterungstermin im März diskutieren.
Umwelthilfe und Inseln wollen gegen Genehmigung klagen
Kritik an den geplanten Bohrungen kommt vor allem von Umweltverbänden und den Ostfriesischen Inseln Borkum und Juist. Die Deutsche Umwelthilfe (DUH) und mehrere Nordseeinseln haben bereits angekündigt, gegen die Genehmigung der Erdgasförderung in den Niederlanden zu klagen. Sollte die Gasbohrung auch auf deutscher Seite zugelassen werden, wollen sie dagegen ebenfalls rechtlich vorgehen. Wann es einen möglichen Planfeststellungsbeschluss geben könnte, sei aber noch nicht abzusehen, teilte das Landesbergbauamt mit.