Deutschland und Großbritannien wollen Windstrom-Seekabel verlegen
Deutschland und Großbritannien wollen mehrere Seekabelverbindungen durch die Nordsee bauen - für den Transport von Strom aus Windparks. Eines soll nach Wilhelmshaven führen, ein zweites ins Emsland.
Eine entsprechende Erklärung unterzeichneten Bundeswirtschaftsminister Robert Habeck (Grüne) und die britische Energieministerin Claire Coutinho am Freitag in London. Habeck sagte, die wirtschaftlichen Beziehungen zwischen Deutschland und Großbritannien sollten nach dem Brexit wieder flott gemacht werden. Dazu biete sich der Energiebereich besonders an. Großbritannien ist vor allem im Offshore-Sektor stark, also bei Windparks in der Nordsee.
Seekabel nach Wilhelmshaven soll 2028 in Betrieb gehen
Bereits in Planung ist demnach ein Seekabel zwischen der Isle of Grain in Kent in Südengland und Wilhelmshaven. Es trägt den Namen "NeuConnect" und soll einmal rund 725 Kilometer über Land und unter Wasser führen. Die Inbetriebnahme ist bis 2028 geplant. Über diese Leitung könnten laut Habeck künftig bis zu 1,5 Millionen Haushalte mit Energie versorgt werden. Das zweite Kabel, der Interkonnektor "Tarchon", soll zwischen Niederlangen im Emsland und Essex verlaufen und 2030 in Betrieb gehen. Vorgesehen ist außerdem eine Verbindung von Norddeutschland nach Schottland, in die dortige Windparks eingebunden werden sollen. Ende September hatten Deutschland und Großbritannien bereits angekündigt, beim Ausbau von grünem Wasserstoff enger zusammenarbeiten zu wollen. Darunter versteht man Wasserstoff, der mithilfe regenerativer Energiequellen erzeugt wird.