Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer wächst weiter
Die Biosphärenregion Niedersächsisches Wattenmeer wurde um 71.000 Hektar erweitert - mit einer sogenannten Entwicklungszone. In diesem Gebiet sollen zwölf Kommunen nachhaltiges Leben testen.
Die neue Zone soll als Wirtschafts-, Erholungs- und Siedlungsraum der Bevölkerung dienen, wie Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) mitteilte. Auf den Inseln und dem Festland innerhalb der neuen Zone sollen besondere Modellprojekte zur Nachhaltigkeit erprobt werden. Damit wird der bisher 344.000 Hektar große Nationalpark "Niedersächsisches Wattenmeer" ergänzt.
Einrichtung der Entwicklungszone laut UNESCO notwendig
Seit 1992 ist das Wattenmeer UNESCO-Biosphärenreservat. Damit das auch langfristig so bleiben kann, müssen bestimmte Vorgaben erfüllt werden. So war die Einrichtung einer Entwicklungszone notwendig. Die UNESCO hatte den Ausweitungsplänen bereits im Juni zugestimmt. Kommunen im Umkreis konnten entscheiden, Teil der Entwicklungszone werden zu wollen. Mehr als 30 Kommunen kamen infrage. An zwölf von ihnen wurde zum offiziellen Start eine Urkunde überreicht.
Diese Kommunen sind Teil der Entwicklungszone
- Norden
- Nordenham
- Schortens
- Jever
- Wilhelmshaven
- Geestland mit Imsum und Langen
- Teile der Stadt Cuxhaven
- Jemgum
- Sande
- Spiekeroog
- Zetel
- Samtgemeinde Hage
Neue Perspektiven in der Regionalentwicklung
Laut Meyer eröffne die Einführung einer Entwicklungszone im Wattenmeer neue Möglichkeiten der "sanften Regionalentwicklung". Zuvor gab es vorrangig zwei Zonen. In der Kernzone herrscht weiterhin strenger Naturschutz und in der Pflegezone ist umweltverträgliches menschliches Wirken wie die Fischerei erlaubt. Die Entwicklungszone bezieht jetzt Siedlungen in das Biosphärereservat mit ein. Meyer verdeutlichte, wie wichtig der Schutz des Wattenmeeres sei, auch in Verbindung zur Beinahe-Ölkatastrophe durch die "Freemantle Highway".
Kommunen sollen nachhaltig zusammenarbeiten
In einigen ostfriesischen Kommunen sind bereits erste nachhaltige Projekte umgesetzt worden - zum Beispiel elektrisch unterstützte Lastenfahrräder zum kostenlosen Ausleihen. Die neue Zone in der Biosphäreregion sei nun eine Möglichkeit für die Kommunen, gemeinsam weitere Ideen umzusetzen, so Peter Südbeck, Leiter der Nationalparkverwaltung Niedersächsisches Wattenmeer.