Aus für Vion-Schlachthof in Emstek: 750 Mitarbeiter betroffen
Der Fleischkonzern Vion will seinen Schlachthof in Emstek (Landkreis Cloppenburg) bis Ende März schließen. Betroffen sind rund 750 Arbeitsplätze. Die Gewerkschaft NGG zeigt sich empört.
Ein Sprecher der Gewerkschaft Nahrung-Genuss-Gaststätten (NGG) in Oldenburg kritisierte den zeitlichen Ablauf. Es sei eine "Schweinerei", dass Mitarbeitende nur sehr kurzfristig informiert worden seien. Die Gewerkschaft bemühe sich nun zusammen mit dem Betriebsrat zumindest einen "vernünftigen Sozialplan" für die Betroffenen auszuhandeln, sagte ein NGG-Sprecher dem NDR in Niedersachsen. Vion hatte zuvor angekündigt, die betroffenen Beschäftigten beim Übergang zu neuen Arbeitsangeboten zu unterstützen und mögliche Alternativen zu prüfen.
Vion-Konzern verkauft mehrere Betriebe
Neben der Schließung in Emstek wurde am Dienstag ebenfalls bekannt, dass der Vion-Konzern sich von weiteren Betrieben in Deutschland trennen will. Ein Rinderschlachthof in Thüringen, ein Schweineverarbeitungsbetrieb in Brandenburg sowie der Schinkenspezialist Ahlener Fleischhandel (NRW) sollen noch im ersten Quartal 2024 an Mitbewerber in Deutschland verkauft werden - sofern dies kartellrechtlich erlaubt wird. Zuerst hatte die "Frankfurter Allgemeine Zeitung" darüber berichtet.
Für Schlachthof in Emstek gab es keinen Käufer
Verkaufspläne hatte Vion auch für den Schweineschlachthof in Emstek. Es sei aber nicht gelungen, einen Käufer für den Betrieb zu finden, sagte eine Sprecherin der deutschen Vion-Tochtergesellschaft dem NDR in Niedersachsen. Man habe sich intensiv bemüht, hieß es. Im vergangenen Jahr hatte der Vion-Konzern bereits einen Schlachthof in Bad Bramstedt (Schleswig-Holstein) geschlossen. Das niederländische Unternehmen begründet die Verkäufe mehrerer Standorte in Deutschland mit Verweis auf starke Konkurrenz auf dem Weltmarkt sowie den Ausbruch der Afrikanischen Schweinepest in Deutschland.
Was passiert mit dem Gelände?
Emsteks Bürgermeister Michael Fischer (CDU) bedauert die Schließung des Schlachthofes. Er befürchtet aber nicht, dass sie sich besonders nachteilig auf den Arbeits- und Wohnungsmarkt der Region auswirkt. Dennoch hoffe er, dass sich für das Gelände ein neuer Nutzer finde, sagte Fischer dem NDR.