Nach ICE-Unfall: Strecke Hamburg-Bremen ist wieder frei

Stand: 17.11.2023 07:11 Uhr

Nach der Zugkollision bei Lauenbrück (Landkreis Rotenburg) ist die Bahnstrecke zwischen Hamburg und Bremen wieder vollständig befahrbar. Regional- und Fernzüge können den Abschnitt normal passieren.

Das bestätigte das Unternehmen am Freitagmorgen auf Nachfrage des NDR Niedersachsen. Am Donnerstagnachmittag war die Unfallstelle freigegeben und mit der Bergung begonnen worden. Seit der Kollision am Mittwoch waren die Gleise für die meisten Züge gesperrt. Die Ermittlungen zur Unfallursache laufen derweil weiterhin. "Wir prüfen jede mögliche Form von menschlichem und technischem Versagen", sagte ein Polizeisprecher am Donnerstag. Zuständig für die Ermittlungen sind nach Bahnangaben die Bundespolizeiinspektion Bremen und die Bundesstelle für Eisenbahnunfalluntersuchung (BEU) mit Sitz in Bonn. Für die Nennung einer möglichen Schadenssumme sei es zu früh, sagte eine Bahnsprecherin am Donnerstag.

Werkstattwagen kam zu spät zum Stehen

In einer ersten Meldung der Polizei von Mittwoch war zunächst gemeldet worden, dass der ICE 615 auf der Fahrt von Hamburg nach München mit einer Regionalbahn auf Leerfahrt kollidiert war. Es handelte sich aber um einen leeren Werkstattwagen, der derzeitigen Erkenntnissen zufolge nach einer Bremsung zu spät zum Stehen gekommen war, sodass die Zugspitze in die Weiche ragte. Der ICE war aufgrund der Weichenfahrt bereits mit verringerter Geschwindigkeit von 80 Kilometern pro Stunde gefahren. Der Unfall ereignete sich laut Bundespolizei mit einer Geschwindigkeit von etwa 50 Kilometern pro Stunde. Bei der seitlichen Kollision entgleiste der Werkstattwagen. Die rund 550 Reisenden im ICE und die Bahnangestellten blieben unverletzt. Die Züge waren jedoch nicht mehr fahrbereit.

Videos
Ein beschädigter Zug neben einem ICE. © Screenshot
1 Min

ICE rammt Werkstattwagen bei Lauenbrück

Die Unfallursache ist bisher unklar. Der ICE war aus Hamburg Richtung München unterwegs. Die 550 Passagiere blieben unverletzt. (16.11.2023) 1 Min

Kollision hatte große Auswirkungen auf Zugverkehr

Der Unfall und die gesperrte Strecke hatten sich massiv auf den Zugverkehr zwischen Bremen und Hamburg ausgewirkt. So waren zeitweise alle ICE-, EC- und IC-Züge, die zwischen Hamburg, Bremen und Osnabrück verkehrten, umgeleitet worden. Die Halte in Bremen Hauptbahnhof und Diepholz entfielen. Metronom-Züge aus Bremen waren dem Unternehmen zufolge bereits in Scheeßel umgekehrt, Züge aus Hamburg hatten in Tostedt gewendet. Ein Busnotverkehr (BNV) zwischen beiden Halten, mit Zwischenhalt in Lauenbrück, wurde den Angaben zufolge eingerichtet.

Weitere Informationen
Ein Fahrgast geht an einem ICE entlang. © dpa-Bildfunk Foto: Christoph Soeder

Nach Warnstreik: Bahnen fahren in Niedersachsen wieder

Der GDL-Warnstreik hat den Bahn-Verkehr am Donnerstag in Niedersachsen stark beeinträchtigt. Chaos an den Bahnhöfen blieb aber aus. (16.11.2023) mehr

Reisende steigen nach Ende des bundesweiten Warnstreiks bei der Deutschen Bahn am Hamburger Hauptbahnhof in einen ICE. © picture alliance / dpa Foto: Bodo Marks

Nach Warnstreik bei der Bahn: Züge rollen wieder planmäßig

Der Streik der Lokführer und Lokführerinnen hat auch in Hamburg zu vielen Ausfällen geführt. Nach Streikende gibt es noch Einschränkungen. (16.11.2023) mehr

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Aktuell | 17.11.2023 | 07:00 Uhr

Mehr Nachrichten aus der Region

Einige Böller liegen auf einem weißen Tisch © Colourbox

Rotenburg: Unbekannter wirft Böller durchs Fenster in Wohnung

Der Feuerwerkskörper flog durch ein gekipptes Fenster in die Wohnung. Der Bewohner erlitt ein Knalltrauma. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen