Zu teuer? Ende für Geothermie-Pilotprojekt in Bad Bevensen
Der Stadtrat in Bad Bevensen (Landkreis Uelzen) hat sein Geothermie-Vorhaben gestoppt. Mit einer Stimme Mehrheit brachten CDU, FDP und eine Abgeordnete der Gruppe "Bürger für Bad Bevensen" am Donnerstag einen Antrag durch, der das Projekt beendet. Das finanzielle Risiko sei für die verschuldete Kleinstadt nicht kalkulierbar, hieß es. SPD und Grüne sprachen sich dafür aus, das Pilotprojekt weiterzuführen. Die Stadt Bad Bevensen wollte prüfen, ob einige Kliniken, andere öffentliche Gebäude und die örtliche Therme mit geothermischer Energie beheizt werden können. Das niedersächsische Umweltministerium hatte angekündigt, die Kosten für Probebohrungen mitzutragen.
Umweltministerium prüft Widerruf der Förderung
Nach Angaben der Stadtverwaltung hätten ein Gutachten und eine Machbarkeitsstudie bereits zirka 750.000 Euro gekostet. 2023 hatten die Lokalpolitiker im Stadtrat das Vorhaben noch einstimmig abgesegnet. Auf den jetzigen Ratsbeschluss reagierte das Umweltministerium verärgert und teilte mit: "Wer derartige Projekte stoppt, muss die Frage beantworten, wie er Gebäude künftig klimaneutral beheizen will." Hinsichtlich der Fördermittel will das Ministerium prüfen, ob der Bescheid widerrufen werden muss. Stadtdirektor Martin Feller (Grüne), der seit 2006 für das Geothermie-Projekt kämpft, will sich mit dessen Ende nicht abfinden. Im Gespräch mit dem NDR Niedersachsen sagte er, er werde weiter Gespräche mit Investoren führen und um das Projekt kämpfen.