Klinik-Brand mit fünf Toten: Ermittler suchen nach Ursache
Nach dem Feuer im Helios Klinikum Uelzen mit mindestens fünf Toten sind Brandermittler auf der Suche nach der Ursache. 21 Menschen hatten Verletzungen erlitten, fünf davon schwer.
Das Feuer war am Donnerstagabend im dritten Stock eines Gebäudeflügels ausgebrochen und hatte schnell auf mehrere Patientenzimmer übergegriffen. Betroffen war die Station 3.4 für Innere Medizin, Kardiologie, Pulmologie und Angiologie. Es kam zu einer starken Rauchentwicklung. Als die Rettungskräfte eintrafen, waren Hilferufe zu hören, wie die Polizei mitteilte. Zahlreiche Menschen mussten gerettet werden, einige über Leitern. Das Klinikum Uelzen sei ein Grundversorger mit 303 Betten, sagte ein Sprecher des niedersächsischen Gesundheitsministeriums dem NDR in Niedersachsen.
Fünf Patienten sterben durch Krankenhausbrand
Drei Patienten seien vor Ort ums Leben gekommen, ein weiterer Patient sei in ein anderes Krankenhaus gebracht worden und dort gestorben, sagte ein Polizeisprecher. Weitere Details nannte er zunächst nicht. Ein Mensch erlag im Laufe des Freitagnachmittags seinen lebensbedrohlichen Verletzungen. Das bestätigte ein Sprecher der Polizeiinspektion Lüneburg auf Nachfrage NDR Niedersachsen. Zunächst hatte die Polizei einen Toten gemeldet. Zum Alter und Geschlecht der Toten machten die Einsatzkräfte keine Angaben.
Zweistellige Zahl von Verletzten
Zahlreiche Menschen sind bei dem Brand verletzt worden. Sie erlitten Rauchgasvergiftungen und Brandwunden. Am Freitagnachmittag sprach die Polizei von einer zweistelligen Zahl von Verletzten, nach Angaben des Klinikums sind fünf Menschen weiterhin schwer sowie 16 weitere leicht und mittelschwer verletzt. Zwischenzeitlich war eine Person von der Klinik als vermisst angegeben worden. Vermutlich hat es sich dabei um einen klinikinternen Fehler gehandelt.
"Tragisch und schockierend"
Das niedersächsische Gesundheitsministerium bezeichnete den Brand als "tragisches und schockierendes Ereignis". Polizei, Feuerwehr und die Klinik-Beschäftigten hätten bei der Evakuierung "noch Schlimmeres verhindert", sagte ein Ministeriumssprecher am Freitag. Durch das schnelle Eingreifen der Feuerwehr konnte laut Polizei eine Ausbreitung des Brandes verhindert werden, der betroffene Krankenhaustrakt ist aber nicht mehr nutzbar.
Krankenhaus in Uelzen spricht Aufnahmestopp aus
50 Patientinnen und Patienten müssen deshalb in andere Krankenhäuser verlegt werden. Das Verlegen nach Celle, Gifhorn, Hamburg, Hannover, Lüneburg und Schwerin ist laut Gesundheitsministerium angelaufen. Bis 12. Januar 2024 sollen der Klinik zufolge keine weiteren Patientinnen und Patienten aufgenommen werden. Auch in der Notaufnahme könne derzeit niemand behandelt werden.
Brandursache noch unklar
In Uelzen waren rund 140 Kräfte im Einsatz. Der Schaden liegt laut ersten Schätzungen bei mehr als einer Million Euro. Die Ursache des Feuers ist unklar. Die Polizei hat Ermittlungen zur Brandursache aufgenommen. Derzeit werde in alle Richtungen ermittelt.