Scharnebeck: Schiffstau auf Elbeseitenkanal löst sich auf
Die Vollsperrung des Elbeseitenkanals wegen eines Defekts am Schiffshebewerk Scharnebeck ist aufgehoben. Nach einem Schaden am Osttrog wird der Verkehr seit Donnerstag über den Westtrog abgefertigt.
Das Schiffshebewerk sei die gesamte Nacht zum Freitag in Betrieb gewesen, sagte Rainer Behrens vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt in Uelzen auf Nachfrage dem NDR in Niedersachsen. Dennoch werde es eine Weile dauern, bis alle wartenden Schiffe abgefertigt sind. Zudem müsse wegen des fehlenden Stoßschutzes im Trog die Einfahrt vorsichtiger erfolgen. Die Behörde rechnet damit, dass sich der Betrieb am Schiffshebewerk Anfang nächster Woche wieder vollständig normalisiert.
Gebrochene Schweißnaht legte Hebewerk lahm
Am Dienstag war im Osttrog des Schiffshebewerks eine Schweißnaht gebrochen. Auf der Elbe mussten daraufhin Schiffe in den Häfen Geesthacht und Lauenburg in Schleswig-Holstein parken, weil der Kanal aus nördlicher Richtung voll belegt war, hieß es von der Wasserschutzpolizei. Am Donnerstag war der Stau auf der Wasserstraße zwischenzeitlich auf fast 60 Schiffe angewachsen.
Westtrog wird außerplanmäßig freigegeben
Am Donnerstagnachmittag gab das zuständige Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt den seit Juni stillgelegten Westtrog "temporär für die Abwicklung des Schiffsverkehrs" frei. Um das zu ermöglichen, seien die Umbaumaßnahmen an der Stoßschutzanlage des Trogs außerplanmäßig unterbrochen worden, teilte der zuständige Fachbereichsleiter Arno Liebrecht mit.
Osttrog fällt zwei bis drei Wochen aus
Der Osttrog musste am Dienstag umgehend stillgelegt werden, weil dort ein 45 Zentimeter dickes Rohr gebrochen war, was die Statik der Anlage beeinträchtigt habe, wie Helge Meyer, Projektleiter beim Schiffshebewerk, dem NDR in Niedersachsen erklärte. Da der zweite Trog bis Donnerstag außer Betrieb war, war in Scharnebeck auf dem Wasserweg zwei Tage lang kein Durchkommen möglich. Der Osttrog wird nach Auskunft von Meyer mindestens zwei bis drei Wochen ausfallen.