Niedrigwasser der Elbe: Kein Rüberkommen im Landkreis Lüneburg
Im Landkreis Lüneburg führt gerade kein Weg über die Elbe: Die Fähre bei Bleckede hat den Betrieb auf unbestimmte Zeit eingestellt. Die nächstgelegene Brücke wird saniert - ein Problem für Pendler.
In Bleckede staut sich der Verkehr zeitweise kilometerweit bis zum Fähranleger. Dort versuchen manche noch ihr Glück bei der Fähre - doch vergebens: Niedrigwasser und eine Sandbank machen eine sichere Überfahrt unmöglich, wie der Betreiber mitteilte. Für Menschen im Landkreis Lüneburg ist das besonders ärgerlich, weil die Alternative - die Elbbrücke bei Lauenburg - noch bis Ende September saniert wird. Deshalb kam es ohnehin schon zu langen Wartezeiten an der Elbfähre bei Bleckede. Pendler, die über den Fluss setzen wollen, müssen nun weite Umwege fahren.
Fähre in Neu Darchau verlängert Betrieb unter der Woche bis 23 Uhr
Bei der nächstgelegenen Fähre in Neu Darchau (Landkreis Lüchow-Dannenberg) hat man reagiert: Die Betriebszeit wurde werktags um zwei Stunden verlängert - bis 23 Uhr. Wie Bürgermeister Klaus-Peter Dehde (SPD) berichtete, herrscht an der Fähre zu Stoßzeiten mittlerweile deutlich mehr Verkehr. Teils komme es zu Wartezeiten. Kein Wunder: Die Elbfähre bei Bleckede brachte jeden Tag mehrere Hundert Autos ans andere Ufer.
Wann steigt der Wasserstand der Elbe?
Wann die Fähre wieder fahren kann, ist ungewiss. Das Wetter soll laut Deutschem Wetterdienst (DWD) erst einmal wechselhaft bleiben. Es sei deshalb nicht absehbar, wann der Wasserstand der Elbe wieder steigt. Selbst wenn es zum Beispiel morgen in Dresden stark regnen würde, dauert es erfahrungsgemäß eine Woche, bis das Wasser in Hamburg angekommen ist. Mit der aktuell eher geringen Fließgeschwindigkeit der Elbe dürfte es noch länger dauern - bis zu zwei Wochen, heißt es vom Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt.
Landkreis Lüneburg will Sandbank entfernen lassen
Niedrigwasser ist aber nur ein Problem. Das andere ist die Sandbank im Bereich der Einfahrt auf Neu Bleckeder Seite. Ein Durchkommen ist dort gerade nicht möglich. Der Landkreis Lüneburg möchte die Sandbank deshalb abtragen. Wenn das Wasserstraßen- und Schifffahrtsamt die Baggerpläne genehmigt, wird damit voraussichtlich kommende Woche begonnen. Insgesamt 1.500 Kubikmeter Sand müssen dann aus der Elbe geholt werden. Das entspricht etwa dem Volumen von 45 Seecontainern. Das Ausbaggern wird wahrscheinlich zwei Wochen dauern.
Anwohner in Neu Darchau lehnen Bau einer Brücke ab
Schon vor den jetzigen Problemen hatte der Landkreis Lüneburg den Bau einer Elbbrücke bei Neu Darchau im Landkreis Lüchow-Dannenberg gefordert. Der Fährbetrieb sei - eben durch beispielsweise diese extrem niedrigen Wasserstände - nicht zuverlässig genug. Beide Kreistage haben sich auch bereits auf eine vertragliche Vereinigung zum Bau der Brücke geeinigt. Noch in diesem Sommer will der Landkreis Lüneburg die Planfeststellungsunterlagen einreichen. In der Gemeinde Neu Darchau hatten sich die Anwohner 2021 in einer nicht bindenden Bürgerbefragung allerdings dagegen ausgesprochen, dass die Brücke in ihrer Gemeinde gebaut wird.