Nach der Kälte: Fischer an der Elbe starten Stintsaison
Nach den kalten Tagen im Februar hat an der Elbe die Stintsaison begonnen. So gut wie im Vorjahr wird diese Fangsaison wohl nicht werden. Aber Fischer wie Wilhelm Grube sind optimistisch.
Wilhelm Grube aus dem Winsener Ortteil Hoopte im Landkreis Harburg ist mittlerweile der einzige Stintfischer östlich von Hamburg. Aktuell fange er täglich bis zu 230 Kilogramm Stint, erzählt Grube. Das sei allerdings weniger als im Vorjahr. "Da hatten wir ein Zehnjahres-Hoch, ich weiß nicht, woran es gelegen hat", berichtet der Fischer. Aber selbst 2024 sei die Ausbeute im Vergleich zur Zeit, als Grubes Vater und Großvater noch nebenberuflich auf Stintfang gegangen sind, gering gewesen. "Es war sehr, sehr viel mehr. Was heute noch in der Elbe ist, ist dagegen ein Witz", sagt der 69-Jährige.
Elbvertiefung Grund für magere Fangquoten?
Grund für den Rückgang der Fangmengen sei die Elbvertiefung und die damit einhergehende Verschlammung der Elbe zwischen Cuxhaven und Hamburg. Zwischen Mitte Februar und Mitte April, dem Ende der Stintsaison, wandern die Schwärme von der Nordsee in Elbe und Weser flussaufwärts, um zu laichen. Die Strömung der Elbe kommt aus Richtung Dresden, die lachsähnlichen, 20 Zentimeter kleinen Tiere müssen dagegen anschwimmen.
Frischer Fisch kommt gleich auf den Teller
Wilhelm Grube verarbeitet den Stint gleich vor Ort. Er betreibt neben der Fischerei das Fischlokal "Grubes Fischerhütte". Sechs Saisonkräfte verwerten den Fisch und arbeiten im Service der Fischerhütte. Ein polnischer Angestellter bleibt nach Auskunft Grubes das ganze Jahr in Winsen. In dieser Saison möchte Grube den Betrieb der Fischerhütte mindestens bis Pfingsten Anfang Juni aufrecht erhalten. Nach dem Stint wird bis dahin Aal und Elbbutt fangen.
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