Mutmaßliche Geldautomaten-Sprenger nach Verfolgungsfahrt gefasst
Ständig sprengen Unbekannte in Niedersachsen Geldautomaten - seit Jahren geht das so. Die Täter entkommen oft unerkannt. Im Landkreis Emsland konnten Polizisten nun drei Niederländer festnehmen.
Die drei mutmaßlichen Täter sollen in der Nacht zu Freitag im Zufahrt-Bereich eines Campingplatzes in Wietzendorf (Landkreis Heidekreis) einen Automaten gesprengt haben. Doch der darin befindliche Tresor hielt der Detonation stand, wie es hieß. An Bargeld kamen die mutmaßlichen Täter also nicht. Die Polizei fahndete eigenen Angaben zufolge umgehend nach den Tatverdächtigen, entdeckte ein schnelles, verdächtiges Fahrzeug und nahm die Verfolgung auf. Dabei halfen den Angaben zufolge auch Bundespolizisten. Mit einem sogenannten Stop-Stick bremsten sie die Flüchtigen nach einer über 200 Kilometer langen Verfolgungsjagd in der Gemeinde Thuine (Landkreis Emsland) schließlich aus: Alle vier Reifen des Flucht-Fahrzeugs wurden beschädigt. Der Stop-Stick funktioniert ähnlich wie ein Nagelbrett: Hohle Spitzen bleiben im Reifen stecken, die Luft entweicht. Wenig später konnten Einsatzkräfte die drei Männer im Alter von 20 bis 32 Jahren widerstandslos festnehmen. Expertinnen und Experten des Landeskriminalamtes Niedersachsen sicherten im Auto eine geringe Menge an Sprengmitteln. Die drei Männer werden nun einem Haftrichter vorgeführt.
Sprengung von Geldautomaten auf Rekordstand
Thomas Ring, Polizeipräsident der Polizeidirektion Lüneburg, sprach von einem erfolgreichen Schlag gegen die organisierte Kriminalität. Geldautomatensprenungen befänden sich in Niedersachsen auf einem traurigen Rekordstand. Nun sei es gelungen, "eine solche Tätergruppierung festzunehmen".