LKA Niedersachsen: Zum Stand der Clankriminalität im Land
Clankriminalität ist leicht rückläufig. Das ergeben die Zahlen des Landeskriminalamtes Niedersachsen (LKA). Allerdings gibt es immer mehr schwere Einsatzlagen.
Dem NDR und report München (BR) liegen vorab die Zahlen aus dem neuen Lagebild Clankriminalität 2023 des niedersächsischen Landeskriminalamts vor. Die Zahlen werden im August 2024 der Öffentlichkeit präsentiert. Im Jahr 2023 gab es nach der neuesten Erhebung insgesamt 3.610 Straftaten mit Clanbezug. Das entspricht einem Anteil an der Gesamtkriminalität von 0,65 Prozent, was einem leichten Rückgang gegenüber dem Vorjahr (Lagebild 2022: 0,76 Prozent) entspricht, aber einem höheren Niveau im Vergleich zu den Jahren 2021 (0,60 Prozent) und 2020 (0,39 Prozent).
Immer mehr besondere Einsatzlagen
Die Behörden gehen nach wie vor von einer hohen Dunkelziffer aus, weil Straftaten im Clanmilieu durch den besonderen Zusammenhalt von Großfamilien mit kriminellen Bezügen schwer zu ermitteln sind. Stark angestiegen sind die sogenannten besonderen Einsatzlagen. 2023 gab es 197 solcher Vorfälle, bei denen zum Beispiel bei Tumulten im Clanmilieu in der Öffentlichkeit oder schweren Fällen von Landfriedensbruch zusätzliche Polizeikräfte herangeführt werden mussten. Im Vorjahr hatte die Polizei nur 165 solcher schweren Lagen registriert. Diese Auseinandersetzungen in der Öffentlichkeit sind nach Einschätzung des niedersächsischen Innenministeriums besonders geeignet, das Sicherheitsgefühl der Bevölkerung negativ zu beeinflussen.