VIDEO: Landesbergamt genehmigt Rückbau des Salzstocks Gorleben (1 Min)

Gorleben: Rückbau soll bereits Ende November beginnen

Stand: 15.11.2024 19:25 Uhr

Das Landesbergamt Niedersachsen hat grünes Licht für den Rückbau des Salzstocks Gorleben gegeben. Das Erkundungsbergwerk im Wendland war jahrelang als mögliches Atommüll-Endlager im Gespräch.

Am Freitag sei der neue Hauptbetriebsplan für das Verfüllen des Salzstocks genehmigt worden, sagte ein Sprecher des Landesbergamts dem NDR Niedersachsen. Laut der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) können die Arbeiten nun beginnen. Eine Spezialfirma werde in der kommenden Woche eine Probefräsung an der obertägigen Salzhalde vornehmen. Von dort müssen anschließend rund 400.000 Tonnen Steinsalz abgetragen und über Förderbänder in Gruben, Stollen und Schächte zurückbefördert werden, wie eine BGE-Sprecherin mitteilte. Am 28. November soll demnach das Zuschütten beginnen.

Videos
Ein "Atomkraft? Nein Danke!" Aufkleber auf einem Holzschild, neben einem Symboll-Fass für radioaktiven Müll. © Screenshot
2 Min

Gorleben: Umweltminister Meyer für zügigen Rückbau

Spätestens Anfang 2025 soll er beginnen. Nur so könne das Vertrauen in der Region wiederhergestellt werden, sagte Meyer. (07.10.2024) 2 Min

Erleichterung bei Politik und Umweltschützern

Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) begrüßte am Freitag die nun erteilte Genehmigung und betonte, dass mit der Verfüllung das Kapitel Gorleben als Atommüll-Endlager endgültig abgeschlossen sei. Meyer bezeichnete die Entscheidung als ein "wichtiges Signal in die Region" und forderte den sofortigen Beginn der Verfüllungsarbeiten, möglichst noch vor der Bundestagswahl. Auch Umweltschützer aus dem Wendland zeigten sich über die Genehmigung erleichtert. "Wir haben mächtig Druck gemacht", sagte Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. "Wir erwarten, dass es noch in diesem Jahr losgeht."

Neuer Hauptbetriebsplan sorgte für Verzögerung

Zuletzt war es beim Rückbau des Salzbergwerks zu Verzögerungen gekommen. Laut BGE habe die Erarbeitung des neuen Hauptbetriebsplans Zeit in Anspruch genommen, zudem hätten ausstehende Genehmigungen den Prozess in die Länge gezogen. Der Hauptbetriebsplan regelt die rechtlichen Grundlagen für die Arbeiten in Gorleben. Er muss alle zwei Jahre erneuert werden. Der neue Plan war notwendig geworden, da der bisherige zum Jahresende ausläuft. Atomkraftgegner vermuteten hinter der Verzögerung politisches Kalkül, um die Option eines Endlagers in Gorleben offen zu halten.

Atomkraftgegner drängten auf Rückbau von Gorleben

Der Salzstock in Gorleben war über viele Jahre als mögliches Atommüll-Endlager gehandelt worden. Im Herbst 2020 verkündete die BGE allerdings, dass der Standort nicht mehr als Endlager in Frage komme. Atomkraftgegnerinnen und -gegner drängten zuletzt immer wieder darauf, dass der Salzstock zugeschüttet wird. Auch Niedersachsens Umweltminister Meyer sprach sich in der Vergangenheit wiederholt für einen zügigen Rückbau aus.

Weitere Informationen
Ein Fass mit radioaktiv verseuchtem Wasser steht am 04.03.2014 in Remlingen (Niedersachsen) in einem Schacht des Atommüll-Lagers Asse. (Archivbild) © picture alliance / dpa | Jochen Lübke Foto: Jochen Lübke

Atommüll-Endlager: Weitere Gebiete vorerst ausgeschlossen

Die BGE hat mögliche Regionen im Norden für Atommüll-Endlager eingegrenzt. Auch in Niedersachsen fallen Gebiete raus. (05.11.2024) mehr

Der Turm von Schacht Gorleben 2 auf dem Gelände des ehemaligen Erkundungswerks Gorleben. © picture alliance / dpa / Philipp Schulze Foto: Philipp Schulze

Gorleben: Landesbergamt rechnet bald mit Genehmigung zum Verfüllen

Die Behörde prüft noch Unterlagen der Betreiberin BGE für das ehemalige Erkundungsbergwerk für Atommüll im Wendland. (29.10.2024) mehr

Bergarbeiter in einem Seitenstollen des Erkundungsbergwerks in Gorleben. © dpa - Bildfunk Foto: Kay Nietfeld

Rückbau in Gorleben: Mussten Beschäftigte in den Zwangsurlaub?

Laut einer Bürgerinitiative ist der Rückbau bis Jahresende eingestellt worden. Die Bundesgesellschaft für Endlagerung dementiert. (28.10.2024) mehr

Blick in eine Lagerkammer des unterirdischen, atomaren Zwischenlagers in Gorleben im Mai 1988. In den gelben Fässern wird schwach radioaktiver Abfall aufbewahrt. © picture-alliance / dpa Foto: Carsten Rehder

1984: Als der erste Atommülltransport nach Gorleben kam

Heimlich erreicht der erste Atommülltransport am 8. Oktober 1984 das Zwischenlager. Die Kernkraftgegner können ihn nicht stoppen. (08.10.2024) mehr

Dieses Thema im Programm:

Niedersachsen 18.00 | 15.11.2024 | 18:00 Uhr

Schlagwörter zu diesem Artikel

Gorleben

Atomkraft

Mehr Nachrichten aus der Region

Eine Bankfiliale ist nach einer Automatensprengung stark beschädigt. © NonstopNews

Garstedt: Unbekannte sprengen Geldautomaten und entkommen

Zeugen hatten einen Knall gehört. Die Polizei im Landkreis Harburg fahndete noch nach dem Auto der Täter - erfolglos. mehr

Aktuelle Videos aus Niedersachsen