Gorleben: Rückbau soll bereits Ende November beginnen
Das Landesbergamt Niedersachsen hat grünes Licht für den Rückbau des Salzstocks Gorleben gegeben. Das Erkundungsbergwerk im Wendland war jahrelang als mögliches Atommüll-Endlager im Gespräch.
Am Freitag sei der neue Hauptbetriebsplan für das Verfüllen des Salzstocks genehmigt worden, sagte ein Sprecher des Landesbergamts dem NDR Niedersachsen. Laut der Bundesgesellschaft für Endlagerung (BGE) können die Arbeiten nun beginnen. Eine Spezialfirma werde in der kommenden Woche eine Probefräsung an der obertägigen Salzhalde vornehmen. Von dort müssen anschließend rund 400.000 Tonnen Steinsalz abgetragen und über Förderbänder in Gruben, Stollen und Schächte zurückbefördert werden, wie eine BGE-Sprecherin mitteilte. Am 28. November soll demnach das Zuschütten beginnen.
Erleichterung bei Politik und Umweltschützern
Niedersachsens Umweltminister Christian Meyer (Grüne) begrüßte am Freitag die nun erteilte Genehmigung und betonte, dass mit der Verfüllung das Kapitel Gorleben als Atommüll-Endlager endgültig abgeschlossen sei. Meyer bezeichnete die Entscheidung als ein "wichtiges Signal in die Region" und forderte den sofortigen Beginn der Verfüllungsarbeiten, möglichst noch vor der Bundestagswahl. Auch Umweltschützer aus dem Wendland zeigten sich über die Genehmigung erleichtert. "Wir haben mächtig Druck gemacht", sagte Wolfgang Ehmke von der Bürgerinitiative Umweltschutz Lüchow-Dannenberg. "Wir erwarten, dass es noch in diesem Jahr losgeht."
Neuer Hauptbetriebsplan sorgte für Verzögerung
Zuletzt war es beim Rückbau des Salzbergwerks zu Verzögerungen gekommen. Laut BGE habe die Erarbeitung des neuen Hauptbetriebsplans Zeit in Anspruch genommen, zudem hätten ausstehende Genehmigungen den Prozess in die Länge gezogen. Der Hauptbetriebsplan regelt die rechtlichen Grundlagen für die Arbeiten in Gorleben. Er muss alle zwei Jahre erneuert werden. Der neue Plan war notwendig geworden, da der bisherige zum Jahresende ausläuft. Atomkraftgegner vermuteten hinter der Verzögerung politisches Kalkül, um die Option eines Endlagers in Gorleben offen zu halten.
Atomkraftgegner drängten auf Rückbau von Gorleben
Der Salzstock in Gorleben war über viele Jahre als mögliches Atommüll-Endlager gehandelt worden. Im Herbst 2020 verkündete die BGE allerdings, dass der Standort nicht mehr als Endlager in Frage komme. Atomkraftgegnerinnen und -gegner drängten zuletzt immer wieder darauf, dass der Salzstock zugeschüttet wird. Auch Niedersachsens Umweltminister Meyer sprach sich in der Vergangenheit wiederholt für einen zügigen Rückbau aus.