Fünf Männer wegen Volksverhetzung in Lüneburg vor Gericht
Weil sie rechtsextreme Musik verkauft haben sollen, müssen sich fünf Männer ab August am Landgericht Lüneburg unter anderem wegen Volksverhetzung verantworten.
Das Gericht hat diese Woche die Anklage der Generalstaatsanwaltschaft Celle zugelassen. Demnach wird den Männern vorgeworfen, nationalsozialistische, rassistische und antisemitische Ideologien über die Produktion und den Verkauf von CDs und Schallplatten verbreitet zu haben. Die Männer sollen eine kriminelle Vereinigung gebildet haben: Bereits 2018 sollen sich vier der Angeklagten zusammengeschlossen haben, der fünfte stieß laut Staatsanwaltschaft im Jahr 2019 dazu.
Rechter Hass auf CDs, Platten und Album-Covern
Die Angeklagten sollen die Musik bekannter Bands aus dem rechten Milieu über CDs und Platten auf den Markt gebracht haben. Die Plattencover zeigen laut Staatsanwaltschaft in vielen Fällen verbotene Symbole aus der Zeit des Nationalsozialismus, unter anderem die Rune der Waffen-SS, aber auch Losungen der Hitlerjugend.
Mindestens 285.000 Euro eingenommen
Der mutmaßliche Anführer der Gruppe befindet sich seit sechs Monaten in Untersuchungshaft. Er war schon einmal wegen ähnlicher Taten zu einer Bewährungsstrafe verurteilt worden. Alle fünf Angeklagten waren nach Durchsuchungen Ende Oktober 2023 ins Visier der Ermittler geraten. Diese konnten bei den Durchsuchungen umfangreiche Bestände an bereits produzierten und verkaufsfertigen Tonträgern sicherstellen, so die Staatsanwaltschaft. Mehr als 28.000 Platten und CDs sollen die fünf Männer verkauft und so mindestens 285.000 Euro erwirtschaftet haben. Ab dem 6. August müssen die Angeklagten sich nun vor dem Langericht Lüneburg für ihre mutmaßlichen Taten verantworten.