Mord wegen eines Handys? Nach Tat in Uelzen beginnt der Prozess
Am Bahnhof Uelzen soll ein damals 18-Jähriger einen Familienvater eine Treppe heruntergestoßen und so ermordet haben, um dessen Handy zu stehlen. Der Prozess am Lüneburger Landgericht beginnt am Freitag.
Die Anklage lautet auf Mord aus Habgier in Tateinheit mit Raub mit Todesfolge. Vor der Jugendkammer soll der Prozess klären, ob der Angeklagte in eine geschlossene Einrichtung eingewiesen werden muss. Ein psychiatrisches Urteil hatte ergeben, dass der inzwischen 19-Jährige wegen einer psychischen Erkrankung nicht in der Lage gewesen sein soll, das Unrecht seiner Tat zu erkennen und danach zu handeln, heißt es vom Landgericht.
Angeklagter wollte offenbar Handy des Opfers klauen
Dem jungen Mann wird vorgeworfen, im Juli 2024 dem 55-jährige Opfer in einem Treppenaufgang des Bahnhofs mit Wucht gegen den Brustkorb getreten zu haben. Dadurch sei der Mann die Treppe hinuntergestürzt, habe sich massive Verletzungen am Kopf zugezogen und sei noch am Tatort verstorben. Das Motiv des Angeklagten sei laut Landgericht gewesen, das Handy des Opfers zu stehlen. Nach dem Sturz des Opfers habe er dessen Handy an sich genommen. Nach Angaben der Polizei sei der 55-Jährige aus purem Zufall zum Opfer geworden.
Mehrere Zeugen und Psychiater sagen vor Gericht aus
Der Angeklagte ist derzeit einstweilig untergebracht. Bislang ist der Prozess auf acht Verhandlungstage festgesetzt. Ein psychiatrischer Sachverständiger und fünf Zeugen sollen aussagen.