Nach Corona-Krise: TUI steuert wieder in Richtung Gewinnzone
Nach den Corona-Jahren kommt TUI so langsam wieder zurück in die Spur - Reisen sind wieder gefragt. Das Minus im Geschäftsjahr 2021/22 betrug nur noch ein Zehntel des Netto-Fehlbetrags vom Vorjahr.
Unterm Strich stand für den Reisekonzern aus Hannover im abgelaufenen Geschäftsjahr zwar immer noch ein Minus von 277 Millionen Euro. Ein Jahr zuvor lag der Netto-Fehlbetrag jedoch noch bei 2,47 Milliarden Euro. Vor Steuern und Zinsen sowie um weitere Faktoren bereinigt verdiente TUI eigenen Angaben vom Mittwoch zufolge 409 Millionen Euro. Im Vorjahr stand an dieser Stelle ein Minus von mehr als zwei Milliarden Euro. Der Umsatz im Gesamtjahr lag bei 16,5 Milliarden Euro - und war damit rund dreieinhalb Mal so hoch wie ein Jahr zuvor. "Der Sommer war stark", sagte Vorstandschef Sebastian Ebel.
TUI will Corona-Hilfen bis Ende 2023 zurückzahlen
Angesichts des wieder deutlich stabileren Tourismusgeschäfts will TUI eigenen Angaben zufolge die noch ausstehende "Stille Einlage" des Staates sowie eine Optionsanleihe zum Preis von mindestens 730 Millionen Euro bis Ende 2023 zurückzahlen. Das hat der Reisekonzern mit der Bundesregierung vereinbart. Auch die milliardenschweren Kreditlinien der Staatsbank KfW sollen deutlich reduziert werden. Das nötige Geld will der Konzern durch die Ausgabe neuer Aktien einsammeln. Der Aufsichtsrat des staatlichen Wirtschaftsstabilisierungsfonds (WSF) habe dem Fahrplan zugestimmt, hieß es.
Aktionäre müssen im Februar zustimmen
"Zügige Rückführung der Staatshilfen war immer unser Ziel", sagte TUI-Chef Ebel. Jetzt sei der richtige Zeitpunkt: Die TUI sei stabil und auf dem Weg zurück zu nachhaltigem, profitablem Wachstum. Die Aktionäre müssen auf der Hauptversammlung im Februar 2023 den Kapitalmaßnahmen zustimmen. Auch die EU-Kommission muss das Vorgehen billigen. Wegen des völligen Zusammenbruchs des Reisegeschäfts im erstenCorona-Jahr 2020 hatte TUI 4,3 Milliarden Euro an staatlichen Hilfen erhalten.