Mobile Schwimmcontainer: DLRG warnt vor dauerhaftem Einsatz
Vielen Schwimmbädern in Niedersachsen fehlt das Geld: Nun erwägen einige Kommunen, mobile Schwimmcontainer einzusetzen, anstatt die maroden Bäder zu sanieren. Die DLRG warnt vor einem dauerhaften Einsatz.
Die mobilen Mini-Schwimmhallen seien keine gute Alternative, um Kindern das sichere Schwimmen beizubringen, sagte der Sprecher der Deutschen Lebensrettungsgesellschaft (DLRG), Martin Holzhause, dem Evangelischen Pressedienst. Sie seien allenfalls für den Übergang geeignet, bis Schwimmbäder saniert seien - und wenn der Schwimmunterricht für Kinder sonst ganz ausfallen würde.
Hannover erwägt Einsatz von Schwimmcontainern
Bei Schwimmcontainern handelt es sich um ehemalige Überseecontainer, die zu kleinen Hallen mit bis zu 13 Meter langen Schwimmbecken inklusive Wasseraufbereitungsanlage umgebaut wurden. In einigen befinden sich zudem Sanitäranlagen und Umkleidekabinen - in manchen Fällen sind diese in einem zusätzlichen Container untergebracht. Transportiert werden sie per Lkw. Kommunen in Niedersachsen wie Hannover und Göttingen erwägen den Angaben zufolge die Anschaffung solcher Schwimmcontainer.
DLRG warnt: Schwimmcontainer nicht für Unterricht geeignet
Nach Ansicht des DLRG-Sprechers sei lediglich eine Wassergewöhnung durch die mobilen Schwimmcontainer möglich. Für ein Seepferdchen-Abzeichen brauche es eine 25-Meter-Bahn sowie einen Beckenrand. Sicher schwimmen könnten Kinder jedoch erst, wenn sie das Schwimmabzeichen in Bronze oder die Ausbildungsstufe vier im Schwimmunterricht schafften, sagte der DLRG-Sprecher. Der Einsatz der Container dürfe zudem nicht dazu führen, dass auf die Sanierung oder den Neubau von Schwimmbädern verzichtet werde.
DLRG fordert Beteiligung von Bund und Land
Laut DLRG sind die Kommunen dazu verpflichtet, Schwimmbäder für den Schwimmunterricht von Kindern bereitzustellen. Da viele Kommunen aber häufig unter anderem bei Schwimmbädern sparen, fordert die DLRG eine Beteiligung von Bund und Ländern. Ähnlich wie in den 1960er-Jahren brauche es einen "goldenen Plan" zur umfassenden Sanierung und zum dauerhaften Betrieb von Schwimmbädern, sagte Holzhause.
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