Bilanz der DLRG: Ehrenamtliche retten 1.120 Menschen das Leben
Die Deutsche Lebens-Rettungs-Gesellschaft (DLRG) hat ihre Bilanz für 2023 vorgestellt. Bundesweit bewahrten Rettungsschwimmer 1.120 Menschen vor dem Tod, die meisten davon vor dem Ertrinken.
Wie die DLRG mit Sitz in Bad Nenndorf (Landkreis Schaumburg) am Donnerstag bekannt gab, wurden im vergangenen Jahr bundesweit 870 Menschen aus dem Wasser gerettet. In 62 Fällen sogar unter lebensgefährlichem Einsatz der Retterinnen und Retter, wie die DLRG mitteilte. 2022 seien es noch 836 Gerettete gewesen. Hinzu kommen die Fälle, in denen die Helfer lebensrettend an Land eingriffen, etwa bei Herz-Kreislauf-Erkrankungen oder Herzinfarkten am Strand oder auch abseits des Strandes. So kommt die Zahl von insgesamt 1.120 Lebensrettungen im Jahr 2023 zustande. 2022 waren es laut DLRG sogar 1.307.
Hunderte Menschenleben im Norden gerettet
Die Zahl der Geretteten unterscheidet sich von Bundesland zu Bundesland. Nach Angaben der DLRG wurden 2023 in Schleswig-Holstein 146 Menschen vor dem Tod bewahrt, in Niedersachsen waren es 125. In Hamburg retteten die ehrenamtlichen Helfer 101 Menschen. Am niedrigsten war die Zahl mit 86 Geretteten in Mecklenburg-Vorpommern. Zu den Gebieten, die überwacht werden, gehören den Angaben zufolge zahlreiche Strände an Nord- und Ostsee. Bundesweit werden mehr als 1.200 Schwimmbäder und mehr als 1.100 Freigewässer überwacht.
Mehr als 2.000 Badestellen und Schwimmbäder überwacht
Den insgesamt 1.120 Lebensrettungen bundesweit stehen allerdings mindestens 378 Menschen gegenüber, die laut DLRG im vergangenen Jahr in Gewässern in ganz Deutschland ertranken. Diese Zahl hatten die Lebensretter bereits im Februar bekannt gegeben. "Der Vergleich beider Zahlen macht einmal mehr deutlich, wie wertvoll der ehrenamtliche Einsatz unserer Retterinnen und Retter ist", sagte die Präsidentin der DLRG, Ute Vogt, bei der Präsentation der DLRG Jahresbilanz in Potsdam.
Weiter Personalmangel in Schwimmbädern
Im vergangenen Sommer waren laut DLRG bundesweit fast 49.000 Rettungsschwimmerinnen und -schwimmer im Einsatz - gut 15 Prozent mehr als im Jahr zuvor. Zudem wurden laut DLRG-Präsidentin Vogt im vergangenen Jahr viele weitere Freiwillige ausgebildet. "Zur Wahrheit gehört aber auch, dass etliche Schwimmbäder zu wenig Personal haben", so Vogt. Zudem seien zahlreiche Gewässer weiter unbewacht und die Freiwilligen hätten immer weniger Zeit für ihr Ehrenamt.