MHH-Beschäftigte sollen für Mehrarbeit entlastet werden
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH) hat sich in den Tarifverhandlungen mit ver.di auf eine Entlastung des Personals geeinigt. Die Beschäftigten sollen einen Freizeitausgleich erhalten, wenn sie wegen Personalmangels mehr arbeiten.
In der Vereinbarung vom Donnerstag wird laut ver.di festgelegt, wie viel Personal zukünftig auf den jeweiligen Stationen und in den Bereichen zur Verfügung stehen muss. Wird dieser Personalschlüssel unterschritten oder sollte es zu anderen belastenden Situationen kommen, erhält das davon betroffene Personal einen Belastungspunkt. Ab einer bestimmten Anzahl dieser Punkte erhalten Beschäftigte einen zusätzlichen freien Tag.
Die Regelung im Überblick:
- Ab sieben Punkten gibt es einen freien Tag
- 2025 gibt es maximal zehn Entlastungstage
- 2026 gibt es maximal zwölf Entlastungstage
- Ab 2027 gibt es maximal 14 Entlastungstage
- Überschüssige Ansprüche werden in die Folgejahre übernommen
Ver.di: Regelungen gelten ab 2025
Für die Gewerkschaft sei zentral gewesen, "dass jede belastende Situation erfasst und ausgeglichen wird", sagte David Matrai von ver.di Niedersachsen laut einer Mitteilung. Die Regelung soll ab 2025 greifen, eine Laufzeit bis Ende 2028 haben und "individuell einklagbar" sein. Die MHH bestätigte die Einigung: "Wir sind überzeugt, dass die Verhandlungsergebnisse zu besseren Arbeitsbedingungen in der MHH führen", sagte Vizepräsidentin Martina Saurin. Um Angestellte zu entlasten, werde die Klinik viele Fachkräfte einstellen. Wenn es nicht ausreichend Bewerberinnen und Bewerber gibt, soll die Versorgung der Kranken angepasst werden. Davon ausgenommen sei die Behandlung von Notfällen und von Patientinnen und Patienten, die nur an der MHH versorgt werden können. Die MHH rechnet eigenen Angaben zufolge jährlich mit Mehrkosten in zweistelliger Millionenhöhe.
In den vergangenen Wochen war es vor den Verhandlungen immer wieder zu Protesten und Warnstreiks gekommen.