Keine weiteren Warnstreiks an der MHH bis Ende Oktober
Die Medizinische Hochschule Hannover (MHH), das Land und ver.di haben sich auf weitere Verhandlungen zur Entlastung des Klinikpersonals geeinigt. Währenddessen wird es keine weiteren Warnstreiks geben.
Die Beteiligten haben sich am Mittwoch vor dem Landesarbeitsgericht in Hannover darauf verständigt, bis zum 31. Oktober weiter verhandeln zu wollen, wie die MHH am Mittwoch mitteilte. Ver.di wird in diesem Zeitraum zu keinen weiteren Streiks aufrufen. "Jeder vermiedene Streiktag ist positiv für die Patientinnen und Patienten der MHH", sagte MHH-Vizepräsident Frank Lammert. Es sei auch besprochen worden, wie verhandelt wird. "Ich bin optimistisch, dass wir zu einer nachhaltigen Lösung im Sinne unserer Beschäftigten kommen werden, mit der wir gleichzeitig unserem Versorgungsauftrag gerecht werden", so der Vizepräsident.
Warnstreik mit 500 Beschäftigten am Mittwoch
Am Mittwoch hatten rund 500 Beschäftigte der MHH erneut ihre Arbeit niedergelegt und sind mit einem Demonstrationszug durch die Innenstadt von Hannover gezogen. Dabei hielten die Teilnehmenden Plakate mit Slogans wie "Atemlos durch die Schicht, ihr gönnt uns unsere Pause nicht" und "Entlastung statt Überlastung" in die Höhe. Ursprünglich war der Warnstreik für drei Tage geplant, doch das Arbeitsgericht Hannover hatte den Streik für Donnerstag und Freitag untersagt, nachdem das Land und die MHH geklagt hatten. Ver.di war nach eigenen Angaben gegen diese Entscheidung in Berufung gegangen. Der Termin am Landesarbeitsgericht endete am Mittwochnachmittag mit dem Vergleich, die Verhandlungen weiterzuführen.
MHH-Beschäftigte fordern Entlastung
Die Beschäftigten der Universitätsklinik fordern unter anderem in vielen Bereichen einen Standard, der regelt, wie viel Personal gebraucht wird. Sollte eine Station unterbesetzt und Pflegekräfte zusätzlich belastet sein, soll es einen Ausgleich in Form von freien Tagen geben. Wann und wie oft es diese geben soll, darüber herrscht Uneinigkeit. Mit dem Warnstreik wollte die Gewerkschaft ver.di den Druck auf Land und MHH erhöhen, sich möglichst schnell zu einigen.