Long-Covid: Neue Anlaufstellen für Erkrankte in Niedersachsen
An der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) und der Universitätsmedizin Göttingen (UMG) werden ab sofort neue Anlaufstellen für Long- und Post-Covid-Erkrankungen eingerichtet. Die Ambulanzen sollen vorerst für ein Jahr bestehen.
Das Ziel sei, den Patientinnen und Patienten eine möglichst zeitnahe und passende Behandlung zu ermöglichen, heißt es in einer Mitteilung des niedersächsischen Gesundheitsministeriums. Das Angebot richte sich an Betroffene, bei denen die benötigte Behandlung über die von Haus- und Fachärzten hinausgehe. "Unser interprofessionelles Team kümmert sich dabei wie Lotsinnen und Lotsen um die richtige Diagnose und Behandlung", sagte Vega Gödecke, Oberärztin der Inneren Medizin an der MHH am Dienstag.
Das Angebot richtet sich an folgende Patienten:
- mit Long-Covid-Erkrankung (Verdacht auf oder bereits gesichert)
- mit Long-Covid-Erkrankung ähnlicher Symptomatik infolge einer anderen Infektion (post-akut)
- mit Long-Covid-ähnlichen Symptomen nach einer SARS-CoV-2-Schutzimpfung (Post-Vac)
- mit Myalgischer Enzephalomyelitis oder Chronischem Fatigue Syndrom (Verdacht auf oder bereits gesichert) infolge einer Infektion mit SARS-CoV-2
Modell-Institutsambulanzen für alle Altersgruppen
Die Modell-Institutsambulanzen sollen laut dem Ministerium vorerst für ein Jahr am Zentrum für Seltene Erkrankungen der MHH und der Zentralen Notaufnahme der UMG angegliedert werden. Das Angebot richtet sich demnach an Patientinnen und Patienten aller Altersgruppen. Insbesondere soll Menschen geholfen werden, die von anhaltender Arbeits-, Schulunfähigkeit oder von schwerwiegender chronischer Erschöpfung betroffen sind, teilte das Gesundheitsministerium am Dienstag mit. "Für die Patientinnen und Patienten soll damit eine rasche Wiedereingliederung in den beruflichen wie auch persönlichen Alltag ermöglicht werden", sagte Sabine Blaschke, die Ärztliche Leiterin der Long-/Post-Covid-Ambulanz der UMG.
Modell wird nach einem Jahr überprüft
Das Zentrum wurde vom Gesundheits- und Wissenschaftsministerium initiiert. Im Anschluss an die einjährige Modellphase sollen die Erfahrungen gesammelt und eine mögliche Weiterführung der Angebote geprüft werden.