Großes Interesse an Hotline zu Long Covid und Impfschäden
Ansturm auf die neue Hotline für Long-Covid- oder Post-Vac-Betroffene in Niedersachsen: Schon innerhalb der ersten vier Stunden haben laut Gesundheitsministerium dort 74 Betroffene angerufen.
Immer montags bis freitags von 10 bis 14 Uhr ist die Hotline unter der Telefonnummer (0511) 1 20 29 00 erreichbar. Das Land hat das Angebot gemeinsam mit der Krankenkasse AOK und der Medizinischen Hochschule Hannover (MHH) ins Leben gerufen. Seit Dienstag können sich Betroffene, Angehörige und Arbeitgeber dort telefonisch über Hilfsangebote informieren. Ein Gespräch habe im Schnitt 20 Minuten gedauert, sagte eine Ministeriumssprecherin dem NDR in Niedersachsen. Der Leidensdruck bei den Menschen sei immens hoch.
Eine Diagnose gibt es unter der Hotline allerdings nicht: Ans Telefon gehen nämlich keine Ärztinnen und Ärzte, sondern unter anderem Psychologinnen und Psychologen. Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) hatte zum Start erklärt, dass es in Niedersachsen zwar viele Hilfsangebote gebe, diese Fülle an Hilfesuchende allerdings überfordere. Die Hotline diene auch dazu, den Menschen zu signalisieren, dass die Beschwerden ernst genommen werden.
Vielfältige Symptome
Laut AOK sind zwar 95 Prozent der Krankgeschriebenen wieder arbeitsfähig. Fünf Prozent der Erkrankten seien aber so schwer betroffen, dass sie nicht in den Job zurückkehren können. In Niedersachsen haben gut zwei Prozent der Corona-Infizierten die Diagnose Long Covid erhalten und wurden infolgedessen krankgeschrieben. Wer darunter leidet, hat noch mindestens vier Wochen nach der Infektion spürbare Symptome. Diese äußern sich in vielfältiger Weise - zum Beispiel sind Betroffene chronisch körperlich und geistig erschöpft. Hinzu kommen Gelenk- und Muskelschmerzen.
Hotline gibt auch Infos zu Impf-Nebenwirkungen
Unter der Hotline gibt es auch Informationen über Impf-Nebenwirkungen. Die Impfung habe Todesfälle verhindert und ganz entscheidend zum Ende der Pandemie beigetragen, sagte der Minister. "Leider haben aber einige Menschen nach der Impfung mit längerfristigen Nebenwirkungen zu tun." Dies seien aber weit weniger Betroffene als nach einer überstandenen Corona-Infektion. Bundesweit wurden laut Gesundheitsministerium 1.547 Verdachtsfälle über gesundheitliche Einschränkungen nach einer Impfung gegen das Coronavirus registriert.