Krankenhausreform: Land will eine halbe Milliarde Euro investieren
Niedersachsen will im Jahr 2024 mehr als 500 Milionen Euro in die Infrastruktur der Krankenhäuser investieren. 42 Baumaßnahmen sollen mit dem Geld gefördert werden, wie das Gesundheitsministerium mitteilte.
Der Krankenhausplanungsausschuss habe grünes Licht für das Investitionsprogramm in Höhe von 536,5 Millionen Euro gegeben, sagte Gesundheitsminister Andreas Philippi (SPD) am Mittwoch. Mit dem Geld sollen die Krankenhausträger Investitionsstau abbauen, bereits begonnene Maßnahmen weiterführen sowie neue Bauvorhaben umsetzen. Laut Philippi ist dies das größte niedersächsische Investitionspaket im Krankenhausbereich. Im vergangenen Jahr hatte das Land die Krankenhäuser mit rund 233 Millionen Euro unterstützt.
110 Millionen Euro für Klinikum in Georgsheil
Das meiste Geld erhalten drei neue Projekte in Ostfriesland, Diepholz und dem Heidekreis. Das geht aus der Liste zur Investitionsoffensive 2024 hervor, die dem NDR Niedersachsen vorliegt. Den größten Anteil stellt das Land demnach mit 110 Millionen Euro für die Errichtung des Zentralklinikums in Georgsheil (Landkreis Aurich) zur Verfügung. Den Neubau des Heidekreisklinikums in Walsrode und Soltau fördert das Land mit 50 Millionen Euro. Weitere 50 Millionen Euro sollen in die neue Zentralklinik in Twistringen (Landkreis Diepholz) fließen.
Mehrere Millionen Euro für neue Bauvorhaben in Krankenhäusern
Darüber hinaus will das Land Neubaumaßnahmen der Krankenhäuser in Niedersachsen unterstützen. Dafür soll etwa die Ammerlandklinik in Westerstede rund 20 Millionen erhalten. Weitere zehn Millionen sollen laut Investitionsoffensive in das Marienhospital in Osnabrück fließen. Außerdem ist die Erweiterung des Zentral-OP im Franziskushospital in Georgsmarienhütte geplant - dies unterstützt das Land mit sieben Millionen Euro. Förderungsfähig sind laut des Gesundheitsministeriums alle Krankenhäuser, die in den Niedersächsischen Krankenhausplan aufgenommen sind. Ausgenommen sind Ambulanzen und Rehabilitationseinrichtungen sowie Unikliniken, da für diese andere Finanzierungsregelungen gelten.
Niedersächsische Krankenhausgesellschaft begrüßt Investitionspaket
Nach Ansicht der Niedersächsischen Krankenhausgesellschaft ist die Investitionsoffensive des Landes ein Anfang. Aber es brauche auch in Zukunft Geld, sagte Verbandsdirektor Helge Engelke. Denn: Der Investitionsbedarf bleibt groß. Land und Kommunen wollen daher von 2024 an drei Milliarden Euro für die nächsten zehn Jahre zur Verfügung stellen. Darüber hinaus könnte das Land 2,5 Milliarden Euro aus einem Transformationsfonds des Bundes erhalten. Angesichts der "Mammutaufgaben" von Instandhaltung, Modernisierung und Umbau der Kliniken sei dieser Fonds zwingend notwendig, betonte Engelke.
Philippi: Förderung unabhängig von Krankenhausreform des Bundes
Die Finanzierung vom Land sei unabhängig davon, wie es mit der Krankenhausreform im Bund weitergeht, betonte Philippi. Ziel des Gesundheitsministeriums sei es, die Kliniken moderner und zukunftsfähiger zu machen. "Und Fachpersonal zieht es wiederum erfahrungsgemäß an moderne und attraktive Standorte", sagte der SPD-Politiker am Mittwoch. Laut Philippi sind diese Investitionen wichtig, damit auch die Krankenhausreform der Bundesregierung reibungslos umgesetzt werden kann.