K+S: Düngemittelkonzern will erneut Abwässer in Innerste leiten
Der Konzern K+S will künftig wieder salzhaltige Abwässer vom stillgelegten Kaliwerk Giesen (Landkreis Hildesheim) in die Innerste leiten. Derzeit transportiert der Konzern diese per Lkw nach Wunstorf.
Ab Donnerstag liegt der Antrag öffentlich aus. Geht es nach dem Konzern, soll das Kaliwerk wieder in Betrieb gehen. Aufgrund von Klagen ruht die Genehmigung allerdings. Auch ohne laufende Produktion entstehen an der Halde salzige Abwässer. Diese transportiert K+S derzeit per Lastwagen zum Bergwerk Siegmundshall in Wunstorf. Nach Ansicht von Katrin Wolf, Biologin beim Niedersächsischen Anglerverband, muss jedes Einleiten von salzigen Wässern vermieden werden. Für den Konzern sei es schlicht die billigere Variante.
Biologin: Tödlich für Larven und Eier
Biologin Wolf befürchtet, dass heimische Kleinstlebewesen und Fische in Innerste, Leine und Aller Schaden nehmen und die Artenvielfalt leidet. Für Köcherfliegenlarven oder Fischeier sei eine erhöhte Salzkonzentration tödlich. Nach Angaben des Konzerns würden alle Grenzwerte eingehalten. Zudem sehe der neue Antrag vor, eine deutlich geringere Menge Salz einzuleiten als zuletzt noch 2023 - in diesem Jahr war die alte Erlaubnis ausgelaufen.
BUND will Antrag prüfen
Bis das Haldenwasser die Leine erreiche, sei es stark verdünnt, heiß es vom Konzern. Negative Folgen für das Gebiet "Leineaue zwischen Hannover und Ruthe" sieht K+S nicht und verweist auf die Verträglichkeitsprüfung. Matthias Köhler vom BUND Hildesheim sieht das kritisch. Vor allem Niedrigwasser durch Dürren müssten berücksichtigt werden, wenn es um Schadstoffgrenzwerte wie etwa für Chlorid gehe. Der BUND will den Antrag von K+S juristisch prüfen. Bis zum 15. Mai können Bürgerinnen und Bürger Einwände gegen den Antrag einreichen. Er liegt beim Landesamt für Bergbau, Energie und Geologie aus.
