In Belarus zum Tode verurteilt: Mann kommt aus Hildesheim
Ein Deutscher aus Hildesheim ist in Belarus zum Tode verurteilt worden. Laut Landkreis befand sich dort der letzte bekannte Wohnort des 30-jährigen Rico K. Das Auswärtige Amt bestätigte den Fall.
Der 30-Jährige wurde bereits am 24. Juni zum Tode verurteilt. K. wird in Belarus unter anderem Terrorismus und Söldnertätigkeit vorgeworfen. Er soll eine Explosion vorbereitet haben, um die öffentliche Ordnung zu destabilisieren. Nach Angaben einer belarussischen Menschenrechtsorganisation soll der Deutsche mit einem militärischen Verband belarussischer Bürger in Zusammenhang stehen, die an der Seite der Ukraine gegen Russland kämpfen.
Begnadigungsgesuch im belarussischen Staatsfernsehen
Im belarussischen Staatsfernsehen wurde ein Video des 30-Jährigen ausgestrahlt. Darin bittet K. den Machthaber Alexander Lukaschenko um Gnade. In dem Video spricht er auch davon, dass die deutsche Regierung nichts zu seiner Rettung getan habe. "Ich bekenne mich schuldig, definitiv", so der 30-Jährige. Die deutschen Aussagen sind teilweise deutlich zwischen der russischen Übersetzung zu hören. K. bittet in dem Video unter Tränen darum, seine Tochter, seine Freundin und seinen Vater wiedersehen zu dürfen. Unter welchen Umständen das Video entstanden ist, ist unklar.
Fall ist dem Auswärtigen Amt bekannt
Das autoritär regierte Belarus ist das letzte Land in Europa, in dem die Todesstrafe noch vollstreckt wird, und zwar durch Genickschuss. Das Auswärtige Amt in Berlin erklärte, der Fall sei bekannt. Der Mann werde konsularisch betreut. Die Todesstrafe sei eine grausame und unmenschliche Form der Bestrafung, die Deutschland unter allen Umständen ablehne, hieß es. Wann der Mann hingerichtet werden soll, ist unklar.