Hass im Netz: 60 Prozent mehr Verfahren in Göttingen
Zwischen Juli 2023 und Juni 2024 hat die Zentralstelle zur Bekämpfung von Hasskriminalität im Internet mit Sitz in Göttingen eine deutliche Zunahme von Ermittlungen verzeichnet. Mehr als 3.500 Verfahren seien aufgenommen worden, teilte das niedersächsische Justizministerium am Freitag mit. Demnach ist das ein Anstieg von gut 60 Prozent im Vergleich zum vorherigen Zeitraum. In mehr als 500 Fällen seien die mutmaßlichen Täter oder Täterinnen angeklagt worden. Im Vergleich zum Vorjahreszeitraum ist dies laut Ministerium eine Verdopplung. Für Justizministerin Kathrin Wahlmann (SPD) ist Hetze im Netz "Gift für die Demokratie". Sie appelliert an Politik und Gesellschaft, "Hass im Netz entschlossen zu bekämpfen", so Wahlmann. Das Justizministerium weist daraufhin, dass Betroffene Hasskommentare online anzeigen und einen Strafantrag stellen können.