Gegen Terror und Antisemitismus: Friedensappell in Hannover
Mit einem gemeinsamen Appell haben Vertreter der jüdischen und palästinensischen Gemeinde heute in Hannover ein Zeichen gegen Terror und Antisemitismus gesetzt. Sie riefen zu gegenseitigem Respekt auf.
"Die Hamas, das sind Palästinenser, aber nicht jeder Palästinenser ist die Hamas", sagte der Vorsitzende des Landesverbandes der Jüdischen Gemeinden von Niedersachsen, Michael Fürst, am Freitag in Hannover. Gemeinsam mit Yazid Shammout, Vorsitzender der palästinensischen Gemeinde Hannover, rief er dazu auf, nicht gegeneinander zu arbeiten. Beide Männer verbindet eine jahrelange Freundschaft. "Wir sind es gewohnt, respektvoll miteinander umzugehen und uns zuzuhören", sagte Fürst. Das solle "über Hannover hinaus wirken".
Shammout: Keine Stimme für radikale Kräfte
Für die jüdische Gemeinde sei es eine schwere Zeit, so Fürst. "Viele Mitglieder stehen immer noch unter Schock." Er betonte aber auch, er fühle sich sicher in Hannover und Deutschland. Shammout sprach sich gegen Antisemitismus aus. Gleichzeitig sollten Palästinenser das Recht haben, zu demonstrieren. Er forderte von pro-palästinensischen Demonstranten respektvollen Umgang mit anderen Menschen. Antisemitische Parolen und Hass-Botschaften würden nicht geduldet. Vor allem dürften radikale Kräfte keine Stimme bekommen - der Respekt gegenüber dem anderen müsse im Vordergrund stehen.
Onay warnt vor Antisemitismus - "Eine Stadt der Vielfalt"
Auch Ibrahim Özdemir von der Schura Niedersachsen, dem Landesverband der Muslime, sprach sich gegen Hass und Gewalt aus. Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) sprach von der Trauer um die vielen ermordeten Menschen in Israel. Er betonte aber auch das Mitgefühl mit der palästinensischen Zivilbevölkerung. "Bei aller Emotionalität dürfen Hass und Gewalt nicht auf die hannoverschen Straßen getragen werden", mahnte Onay. Er warnte vor Antisemitismus in der Gesellschaft. "Wir sind eine Stadt der Vielfalt. Jüdisches Leben ist integraler Bestandteil unseres Zusammenlebens."