Erbsenprotein-Fabrik in Groß Munzel: Nordzucker verschiebt Bauprojekt
Die Nordzucker AG will vorerst keine Erbsenprotein-Fabrik in Groß Munzel (Region Hannover) bauen. Das Unternehmen kündigte am Donnerstag an, das Bauprojekt aus wirtschaftlichen Gründen zu verschieben.
Erst im vergangenen Jahr hatte die Nordzucker AG mit dem Bau der Fabrik in Groß Munzel begonnen. Ursprünglich war geplant, dass dort von Mitte 2026 an Erbsenprotein produziert werden sollte. Dafür wollte das Unternehmen 100 Millionen Euro in die Produktion pflanzenbasierter Proteine investieren. Nun aber die Kehrtwende. Nordzucker hat vor, das Bau-Projekt zunächst auf Eis zu legen. Grund dafür sei die aktuelle Wirtschaftslage. Der Markt für pflanzliche Proteine wächst dem Unternehmen zufolge geringer als erwartet. Dazu würden deutlich günstigere Importe von Pflanzenproteinen aus dem Ausland den Markt belasten. Demnach fürchtet das Unternehmen, mit der geplanten Fabrik nicht genügend Geld verdienen zu können.
Nordzucker nimmt Erbsen von den Landwirten ab
Nordzucker hat nach NDR Informationen die betroffenen niedersächsischen Landwirte per Schreiben informiert, dass der Baubeginn vorerst verschoben werde. Die Bauern sollten gelbe Erbsen für die Fabrik liefern. NDR Recherchen zufolge werden die Landwirte im März dennoch ihre Erbsen aussähen, da sie Verträge mit Nordzucker darüber abgeschlossen haben. Das Unternehmen kündigte an, die gelben Erbsen in diesem Jahr trotz des Rückzuges zum vereinbarten Preis abnehmen zu wollen.
Bauprojekt soll an aktuelle Marktbedingungen angepasst werden
Nordzucker hält nach eigenen Angaben weiter an der Fabrik in Groß Munzel fest. Man arbeite daran, das Projekt zu überarbeiten und an die aktuellen Marktbedingungen anzupassen. Weitere Details nannte das Unternehmen mit Sitz in Braunschweig auf Anfrage nicht.