Ehepaar in Hagen erstochen: 28-jähriger Sohn vor Gericht

Stand: 07.12.2022 11:44 Uhr

Am Landgericht Hannover hat heute der Prozess gegen einen 28 Jahre alten Mann wegen Doppelmordes begonnen. Er soll seine Mutter und seinen Stiefvater erstochen haben. Beim Prozessauftakt schwieg er.

Ende Mai waren die 53-jährige Frau und ihr 59 Jahre alter Ehemann tot in ihrem Haus am Rande der Ortschaft Hagen bei Neustadt am Rübenberge (Region Hannover) gefunden worden. Die Staatsanwaltschaft erhob Anklage gegen den Sohn der Frau. Dem heute 28-Jährigen wird heimtückischer Mord aus niedrigen Beweggründen vorgeworfen. Ab heute muss er sich deswegen vor Gericht verantworten.

Angeklagter hatte offenbar Angst vor Obdachlosigkeit

Ein Polizeiabsperrband ist vor dem Haus in Neustadt am Rübenberge zu sehen, in dem ein totes Ehepaar gefunden wurde. © dpa
Im Mai war das Ehepaar tot in seinem Haus in Hagen gefunden worden.

Laut Anklage soll es im Vorfeld der Tat Streit gegeben haben. Der 28-Jährige habe sich in einer sich "immer weiter zuspitzenden Lebenssituation" befunden, sagte die Staatsanwältin heute. Demnach hatte der junge Mann seit Monaten kein Bargeld mehr und wollte wieder in sein Elternhaus ziehen. Das habe seine Mutter und sein Stiefvater nicht gewollt. Daraufhin soll sich der 28-Jährige im Haus des Ehepaars versteckt haben. Als die beiden vom Einkaufen nach Hause kamen, soll er zunächst seinen Stiefvater unerwartet angegriffen und von hinten erstochen haben. Dann habe der Angeklagte auch seine Mutter mit 111 Messerstichen getötet, so die Anklage.

Urteil soll im kommenden Jahr fallen

Zum Prozessauftakt schwieg der Mann zu den Vorwürfen. Sein Verteidiger kündigte aber an, sein Mandant werde an einem der kommenden Verhandlungstage aussagen. Bei einer Verurteilung droht dem 28-Jährigen lebenslange Haft. Zehn Verhandlungstage sind für den Prozess angesetzt. Ein Urteil wird im Februar erwartet.

Dieses Thema im Programm:

NDR 1 Niedersachsen | Hallo Niedersachsen | 07.12.2022 | 19:30 Uhr

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