Deutsche Bahn baut Standort Hannover zu ICE-Werk aus
Die Deutsche Bahn hat mit dem Ausbau ihres Werks am Pferdeturm begonnen. Bald können dort sechs statt drei Züge pro Tag gewartet werden. Verkehrsminister Lies erhofft sich mehr Zuverlässigkeit im Fernverkehr.
Der 140 Millionen Euro teure Ausbau findet während des laufenden Betriebs statt und wird voraussichtlich 2026 abgeschlossen sein, wie die Deutsche Bahn (DB) am Mittwoch mitteilte. Die Zahl der Beschäftigten steigt demnach um ein Drittel auf 350. Geplant sei, nach dem Ausbau doppelt so viele Züge pro Tag warten zu können wie bisher - nämlich sechs statt drei. Neben dem ICE T und Intercity-Zügen könne dann auch die neueste ICE-Generation, der ICE L, instand gesetzt werden.
DB erhält alle drei Wochen einen neuen ICE
Mit einem symbolischen Spatenstich gaben Niedersachsens Verkehrsminister Olaf Lies (SPD), Hannovers Oberbürgermeister Belit Onay (Grüne) und Wilken Bormann, Bahn-Finanzvorstand im Fernverkehr, am Mittwoch den offiziellen Baustart. "Bis Ende des Jahrzehnts wird die ICE-Flotte auf rund 450 Züge anwachsen", sagte Bormann. "Aktuell erhalten wir alle drei Wochen einen weiteren ICE. Der Ausbau des Werks in Hannover ist ein wichtiger Baustein, um die steigende Anzahl an Zügen instand zu halten, damit sie zuverlässig für unsere Fahrgäste im Einsatz sein können."
Lies erhofft sich mehr Zuverlässigkeit im Fernverkehr
Mehr Verkehr von der Straße auf die Schiene zu bringen, sei das gemeinsame große Ziel und das gelinge dann, wenn das Angebot attraktiver werde, sagte Lies: "Für den Fernverkehr bedeutet das, mehr und bessere Verbindungen mit pünktlichen, zuverlässigen Zügen. Grundsätzlich haben wir hier gerade auch bei der Bahn viel Nachholbedarf an Investitionen aus den letzten Jahrzehnten." Umso besser sei es, dass die Bahn dieses Thema mit Druck angehe.
Gleichzeitig unter, auf und am Zug arbeiten
Beim Ausbau wird die bestehende Halle um 70 auf 292 Meter verlängert, wie es weiter hieß. Die beiden Gleise würden hochgesetzt und mit Dacharbeitsbühnen, Drehgestell- und Radsatzwechslern sowie Deckenstromschienen versehen. Dadurch könnten gleichzeitig Arbeiten auf drei Ebenen durchgeführt werden - unter, am und auf dem Zug. Eine weitere Werkshalle mit einem Gleis und ein Materialwirtschaftsgebäude sollen neu gebaut werden.